Die Planungen für den Fernbahntunnel unter Frankfurt am Main nehmen weiter Gestalt an. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 12.11.2024 berichtete, arbeitet die Deutsche Bahn intensiv an der Detaillierung der Pläne. Dabei geht es um zentrale Fragen wie den genauen Verlauf des Tunnels unter der Innenstadt und die Position der Verzweigungen.
Trotz der aktuellen Diskussionen um mögliche Kürzungen der Bundesmittel für Schienenprojekte, treibt die Deutsche Bahn die Planungen voran. Die Notwendigkeit zur Erweiterung der Kapazitäten des Frankfurter Eisenbahnknotens, einem der meistbefahrenen Deutschlands, ist unumstritten. Wie die FAZ weiter ausführt, ist die Realisierung des Projekts jedoch von der zukünftigen Finanzierungslage abhängig.
Im Osten des Frankfurter Hauptbahnhofs konzentrieren sich die Planungen derzeit auf drei Varianten für den Tunnelverlauf. Wie die Frankfurter Neue Presse (FNP) am 07.11.2024 berichtete, hat die Deutsche Bahn die technische Untersuchung für das Milliardenprojekt gestartet. Der rund acht Kilometer lange Tunnel soll hauptsächlich unter dem Main verlaufen und den neuen Tiefbahnhof südlich des Hauptbahnhofs sowie die Ausfahrten im Bereich Offenbach-Kaiserlei und östlich des Ratsweg anbinden.
Die drei Varianten unterscheiden sich in der Anzahl der Tunnelröhren und der Lage der Baugruben:
Variante Nord: ein einröhriger Tunnel mit zwei Gleisen und Baugruben unter dem Bahnhofsviertel und der Ruhrorter Werft.
Variante Süd 1: ein einröhriger Tunnel mit zwei Gleisen und Baugruben unter dem Bahnhofsviertel und den Mainwasen.
Variante Süd 2: ein dreiröhriger Tunnel mit vier Gleisen und Baugrube nur unter den Mainwasen.
Die FNP zitiert Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Infrastrukturprojekte Region Mitte der DB Netz AG, der die Variante Süd 2 aufgrund des fehlenden Eingriffs in das Bahnhofsviertel favorisiert. Allerdings müsse die betriebliche Machbarkeit noch geprüft werden. Die Mainwasen bieten ausreichend Platz für die Baugruben, da die dortigen Sportplätze ohnehin verlegt werden müssen.
Der Fernbahntunnel soll Anfang der 2030er Jahre gebaut werden und Anfang der 2040er Jahre in Betrieb gehen. Wie die FNP berichtet, soll das 3,6 Milliarden Euro teure Projekt die Kapazität des überlasteten Hauptbahnhofs erhöhen, den Engpass im Fernverkehrsnetz beseitigen und bundesweit zu einer Reduzierung von Verspätungen führen.
Wie die Webseite des Projekts "Fernbahntunnel Frankfurt" (www.fernbahntunnel-frankfurt.de) ausführt, wird der Knoten Frankfurt am Main täglich von über 1.200 Zügen des Fern- und Nahverkehrs befahren. Der neue Tunnel soll die Kapazitäten erweitern und den Großteil des Fernverkehrs über den unterirdischen Tiefbahnhof abwickeln.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) unterstützt den Fernbahntunnel, da er auch dem Regionalverkehr zugutekommt. Laut der RMV-Webseite (www.rmv.de) werden durch die Verlagerung des Fernverkehrs unter die Erde oberirdische Kapazitäten für den Ausbau des Regionalverkehrs frei. Dies ermöglicht dem RMV, sein Angebot zu erweitern und die Mobilitätswende in der Region voranzutreiben.
Die FAZ berichtete bereits am 09.04.2024 über die zunehmend konkreter werdenden Pläne für den Tunnel und den unterirdischen Bahnhof. Das Projekt soll den Bahnknoten Frankfurt leistungsfähiger machen und die Grundlage für einen zuverlässigeren und schnelleren Bahnverkehr schaffen.
Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/das-sind-die-plaene-fuer-den-fernbahntunnel-unter-frankfurt-110104662.html
https://www.fnp.de/frankfurt/nun-konkret-planung-fuer-den-fernbahntunnel-wird-93393010.html
https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/frankfurt-main-fernbahntunnel
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/was-die-deutsche-bahn-fuer-frankfurt-plant-19637507.html
https://www.fernbahntunnel-frankfurt.de/home.html
https://www.frmplus.de/aktuelles-reader/planung-fuer-fernbahntunnel-startet.html
https://www.fnp.de/frankfurt/frankfurthessen-fernbahntunnel-quer-durch-frankfurt-wird-konkret-11618116.html
https://www.rmv.de/c/de/informationen-zum-rmv/der-rmv/infrastruktur-im-rmv-1/fernbahntunnel