Die berufliche Orientierung von Schülerinnen und Schülern in Mecklenburg-Vorpommern steht vor einer umfassenden Erweiterung. Wie die Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am 7. November 2024 bekannt gab, soll ein neues Konzept die Berufswahlkompetenzen von Kindern und Jugendlichen stärken. (Quelle: ZEIT ONLINE)
Das neue Konzept sieht vor, dass die berufliche Orientierung bereits in der Kita und der Primarstufe beginnt, indem verschiedene Berufe vorgestellt werden. In der Grundschule sind Projekttage, beispielsweise in Form von Arbeitsplatzbesichtigungen, vorgesehen. An Regionalen Schulen wird in der 9. Klasse ein wöchentlicher Praxislerntag von vier Stunden eingeführt. Für benachteiligte Schülerinnen und Schüler soll es bereits ab der 8. Klasse Berufswegekonferenzen mit außerschulischen Partnern geben. Auch an Gymnasien und beruflichen Schulen wird die berufliche Orientierung intensiviert. (Quelle: Nordkurier)
Ergänzend zum bestehenden 25-tägigen Schülerbetriebspraktikum sind für die Jahrgangsstufen 8 bis 11 fünf zusätzliche Projekttage mit externen Partnern geplant. Diese Maßnahmen sollen Schülerinnen und Schülern ermöglichen, Berufe kennenzulernen und ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten zu entdecken. Das Konzept wird ab dem Schuljahr 2025/2026 verbindlich. (Quelle: ZEIT ONLINE)
Die Bildungsministerin betonte die Bedeutung einer fundierten Berufswahlkompetenz, um den passenden Beruf zu finden. Peter Todt, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, unterstrich die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern und der Bundesagentur für Arbeit, um den Jugendlichen einen realistischen Blick auf die regionalen Möglichkeiten zu ermöglichen. (Quelle: ZEIT ONLINE)
Das neue Konzept wird von verschiedenen Seiten begrüßt. Es wird als wichtiger Schritt gesehen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und den Jugendlichen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. (Quelle: Landesregierung MV) Gleichzeitig gibt es aber auch kritische Stimmen, die die Umsetzung des Konzepts in Frage stellen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bemängelt die fehlende Fortbildung der Lehrkräfte und die unzureichende Berücksichtigung der Studienorientierung. (Quelle: Nordkurier)
Die Landesregierung betont jedoch, dass die Lehrkräfte für die Umsetzung des Konzepts fortgebildet werden und eine Anrechnungsstunde erhalten. Bis zur Einführung des Konzepts im Schuljahr 2025/2026 bleibe zudem genügend Zeit, um offene Fragen zu klären. (Quelle: Nordkurier)
Neben den genannten Maßnahmen gibt es in Mecklenburg-Vorpommern bereits zahlreiche weitere Angebote zur beruflichen Orientierung, wie beispielsweise das Berufswahl-SIEGEL MV, Messen, Praktika und Online-Portale. (Quelle: Bildung-MV) (Quelle: Bildung-MV) (Quelle: Boje-MV) (Quelle: Familieninfo-MV)