26.10.2024
Futterspenden im Wandel NRW Zoos nehmen kaum noch Kastanien und Eicheln an

Kastanien, Eicheln und Co.: Herbstliche Futterspenden in NRW-Zoos weniger gefragt

Mit dem Herbst fallen auch wieder tonnenweise Kastanien, Eicheln und Nüsse von den Bäumen. Was für Kinder ein willkommener Zeitvertreib ist, weckt bei vielen Erwachsenen die Erinnerung an Sammelaktionen für den örtlichen Zoo oder Wildpark. Doch wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sind solche Futterspenden in Nordrhein-Westfalens Zoos und Tierparks heutzutage kaum noch gefragt.

Strenge Futterrichtlinien und unklare Herkunft

„Wir nehmen grundsätzlich keine Futterspenden von privat an“, erklärte die Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen gegenüber der dpa. Man vertraue bei den Futtermaterialien gänzlich auf externe Händler, die im Vorfeld geprüft wurden und mit denen seit vielen Jahren zusammengearbeitet wird. Ähnlich sieht es im Zoo Duisburg aus: Das Futter für die rund 4.700 Tiere bezieht der Zoo aus dem Großmarkt, von lokalen Landwirten, aus der Fischzucht oder baut es selbst an.

Ein Grund für die Zurückhaltung gegenüber privaten Futterspenden ist die unklare Herkunft der gesammelten Früchte. So erklärte der Zoo Krefeld gegenüber der dpa, dass die Herkunft von gesammeltem Gut nicht überprüfbar sei, was das Risiko von Krankheiten erhöhe – etwa bei Sammlungen an vielbefahrenen Straßen oder durch Verunreinigung durch Hunde.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Es gibt jedoch auch Ausnahmen: Der Wildwald Vosswinkel in Arnsberg beispielsweise bittet weiterhin um Kastanienspenden für Rot-, Dam- und Muffelwild. Da Gäste in den letzten Jahren reichlich gesammelte Früchte geliefert haben, sei dies aber nicht mehr zwingend notwendig. Je nach gesammelter Menge gibt es sogar ein kleines Dankeschön. Die Kastanien dienen den Tieren als energiereiches Zusatzfutter und bereichern ihren Speiseplan über die Wintermonate.

Der Biotopwildpark Anholter Schweiz in Isselburg wiederum nimmt ausschließlich Walnüsse entgegen, da Eicheln, Kastanien und Bucheckern auf den Anlagen bereits ausreichend vorhanden sind. Die Walnüsse werden an Wildschweine, Dachse und Braunbären verfüttert und decken den Bedarf des Tierparks vollständig ab, sodass keine zusätzlichen Nüsse eingekauft werden müssen.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/26/zoos-und-tierparks-in-nrw-brauchen-kaum-futterspenden

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