21.1.2025
Garnisonkirche Potsdam: Baugenehmigung und Bundesmittel sichern Wiederaufbau

Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam schreitet voran

Der umstrittene Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche macht deutliche Fortschritte. Wie die Stiftung Garnisonkirche Potsdam mitteilte, liegt nun die erste Baugenehmigung der Stadt Potsdam vor. Zudem wurde das Konzept für die Turmkapelle beschlossen.

Die Initiatoren planen, im Frühjahr 2014 mit den Arbeiten für den ersten Bauabschnitt zu beginnen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass genügend Geld zusammenkomme, so eine Sprecherin der Stiftung. Für den Bau des Turmes werden rund 40 Millionen Euro veranschlagt. Er soll zum 500. Reformationsjubiläum 2017 fertiggestellt sein.

Wie die Berliner Morgenpost berichtet, unterstützt der Bund das Projekt massiv: Die Bundesregierung will den Wiederaufbau in den Jahren 2014 und 2015 mit insgesamt zwölf Millionen Euro fördern. Dies gab Kulturstaatsminister Bernd Neumann bekannt. "Damit soll das jahrzehntelange Engagement von Bürgern unterstützt und ein Signal für künftige Spender gesetzt werden", sagte Neumann.

Der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Garnisonkirche Potsdam, Altbischof Wolfgang Huber, zeigte sich erfreut: "Der Beschluss der Bundesregierung bringt die Wiedererrichtung einen großen Schritt näher. Denn mit den zwölf Millionen Euro ist etwa ein Drittel der Gesamtkosten für den Turm und die Seitenflügel abgesichert."

Nach langem Streit hat sich das Kuratorium auch auf die Gestaltung der Turmkapelle geeinigt. Einem neuen Entwurf des Architekturbüros Hilmer & Sattler und Albrecht wurde zugestimmt. "Der Raum wird deutlich als Kapelle und als Gedenkort gestaltet sein", teilte Huber mit. Die Verknüpfung von Geschichte und Modernität sei in überzeugender Weise gelungen.

Der Wiederaufbau der 1968 in der DDR gesprengten Barockkirche ist allerdings umstritten. Kritiker wie der Theologe Friedrich Schorlemmer sehen in dem Projekt die Rekonstruktion einer Militärkirche. Befürworter wie der frühere brandenburgische Ministerpräsident Manfred Stolpe wünschen sich hingegen eine Symbolkirche für Versöhnung und Dialog.

Altbischof Huber betont, dass mit dem Wiederaufbau ein inhaltliches Zeichen gesetzt werden soll: "Die Kulturbarbarei, den Turm der Garnisonkirche zu sprengen, soll nicht das letzte Wort haben." Geplant sei eine Kirche als Gedenkort, City-Kirche und Ort der Versöhnung. Das Anliegen beschreibt er mit den Worten: "Beten, Erinnern, Bilden, Sehen".

Quellen:
https://www.morgenpost.de/brandenburg-aktuell/article118954334/Baustart-fuer-Turm-der-Garnisonkirche-soll-2014-sein.html
http://momentum-magazin.de/de/baugenehmigung-fur-wiederaufbau-der-potsdamer-garnisonkirche/
https://garnisonkirche-potsdam.de/aktuell/news/detail/zwoelf-millionen-bundesmittel-fuer-den-turm
https://www.zeit.de/news/2025-01/21/garnisonkirche-soll-2027-turmhaube-bekommen

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