In den letzten Tagen gab es wichtige Entwicklungen bei den Verhandlungen zur Freilassung von Geiseln zwischen der Hamas und Israel. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, wurden am Sonntag drei weitere israelische Geiseln von der Hamas freigelassen. Es handelt sich dabei um die Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31).
Die Freilassung erfolgte im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas, das von Katar vermittelt wurde. Wie Der Standard meldet, sieht die Vereinbarung vor, dass im Gegenzug etwa 90 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden sollen.
Nach Angaben der israelischen Regierung wurden die drei Frauen zunächst dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben und dann zu einer Spezialeinheit der israelischen Armee im Gazastreifen gebracht. Von dort aus wurden sie für erste medizinische Untersuchungen in eine Armeeeinrichtung in Israel nahe der Grenze zu Gaza gebracht.
Trotz dieses Fortschritts bleiben die Verhandlungen über die Freilassung weiterer Geiseln schwierig. Wie die Zeit unter Berufung auf diplomatische Quellen berichtet, gibt es weiterhin große Differenzen zwischen den Positionen der Hamas und Israels. Die Hamas fordert die Freilassung tausender palästinensischer Gefangener im Austausch für alle Geiseln, während Israel bisher nur zu begrenzten Gefangenenaustauschen bereit ist.
Ein weiterer Streitpunkt ist laut CNN die Forderung Israels, einige Geiseln im Austausch für die Rückkehr von Vertriebenen in den Norden des Gazastreifens freizulassen. Die Hamas lehnt dies bisher kategorisch ab.
Neben den Verhandlungen über Geiselfreilassungen rücken zunehmend auch humanitäre Aspekte in den Fokus. Wie der Guardian berichtet, konnte eine Vereinbarung zur Lieferung von Medikamenten für die Geiseln und die palästinensische Zivilbevölkerung in Gaza erzielt werden. Die ersten Lieferungen sollen in dieser Woche eintreffen.
Angehörige der Geiseln drängen zudem darauf, dass das Internationale Komitee vom Roten Kreuz Zugang zu den Geiseln erhält. Bisher wurde dies von der Hamas jedoch nicht gestattet.
Trotz der jüngsten Fortschritte bleibt die Situation angespannt. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu bekräftigte bei einem Truppenbesuch im Gazastreifen, dass der Militäreinsatz gegen die Hamas weitergehen werde. Gleichzeitig wächst der internationale Druck für eine dauerhafte Waffenruhe und umfassende Verhandlungslösung.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob weitere Fortschritte bei der Freilassung von Geiseln erzielt werden können und ob dies zu einer Deeskalation des Konflikts beitragen kann.