13.2.2025
Gender Pay Gap in Deutschland: Ursachen und aktuelle Entwicklung
Der Gender Pay Gap in Deutschland: Ein komplexes Thema

Der Gender Pay Gap in Deutschland: Ein komplexes Thema

Der Gender Pay Gap, also der Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen, ist in Deutschland ein anhaltendes Thema. Wie die Tagesschau im Januar 2023 berichtete, verdienten Frauen im Jahr 2022 durchschnittlich 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Das Statistische Bundesamt (Destatis) führt diesen Unterschied unter anderem darauf zurück, dass Frauen häufiger in Branchen oder Berufen mit niedrigerer Bezahlung arbeiten und öfter in Teilzeit beschäftigt sind.

Auch eine Statista-Infografik vom Februar 2020 verdeutlicht die Persistenz des Gender Pay Gaps. Demnach lag der unbereinigte Gender Pay Gap, der den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer betrachtet, im Jahr 2018 unverändert bei 21 Prozent. Dies bedeutet, dass Frauen für jeden Euro, den ein Mann verdiente, nur 79 Cent erhielten. Dabei ist der Unterschied im Osten Deutschlands (7 Prozent) deutlich geringer als im Westen (22 Prozent). Wie Statista anmerkt, liegt dies nicht zwangsläufig an besserer Bezahlung von Frauen im Osten, sondern am generell niedrigeren Gehaltsniveau und dem höheren Anteil der Dienstleistungsbranche, in der traditionell mehr Frauen beschäftigt sind.

Wie die F.A.Z. im Februar 2025 berichtete, ist der Gender Pay Gap im Jahr 2024 auf 16 Prozent gesunken. Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2006. Die F.A.Z. nennt die strukturelle Krise der Industrie als einen möglichen Grund für diese Entwicklung. Die traditionell männerdominierten Industriebranchen verzeichneten in den letzten Jahren geringere Lohnzuwächse als andere Sektoren, wie beispielsweise das Gastgewerbe oder das Gesundheitswesen, in denen mehr Frauen beschäftigt sind. Allerdings wird der öffentliche Dienst, in dem ebenfalls überdurchschnittlich viele Frauen arbeiten, aufgrund europäischer Statistikvorgaben nicht in die Berechnung des Gender Pay Gaps einbezogen. Die F.A.Z. schätzt, dass der Gender Pay Gap um etwa einen weiteren Prozentpunkt niedriger ausfallen würde, wenn der öffentliche Dienst berücksichtigt würde.

Glassdoor untersuchte in einer Studie aus dem Jahr 2019 den Gender Pay Gap in verschiedenen Ländern, darunter auch Deutschland. Wie Glassdoor berichtet, lag der unbereinigte Gender Pay Gap in Deutschland bei 22,3 Prozent. Selbst nach statistischer Bereinigung um Faktoren wie Alter, Ausbildung, Berufserfahrung, Unternehmen und Stellenbezeichnung, blieb ein bereinigter Gender Pay Gap von 6,4 Prozent bestehen. Das bedeutet, dass Frauen selbst bei vergleichbaren Voraussetzungen immer noch weniger verdienen als Männer. Glassdoor führt 55 Prozent des Gender Pay Gaps auf erklärbare Faktoren zurück, wie die unterschiedliche Verteilung von Männern und Frauen in verschiedenen Branchen und Berufen. Die übrigen 45 Prozent bleiben unerklärt und könnten auf Faktoren wie unterschiedliche Gehaltsverhandlungsstrategien oder Diskriminierung zurückzuführen sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Gender Pay Gap in Deutschland ein komplexes Thema ist, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Während der unbereinigte Gender Pay Gap in den letzten Jahren leicht rückläufig ist, besteht weiterhin ein bereinigter Gender Pay Gap, der auf ungeklärte Faktoren hinweist. Die unterschiedliche Verteilung von Männern und Frauen in verschiedenen Branchen und Berufen spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Verwendete Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/gender-pay-gap-warum-die-lohnluecke-zwischen-maennern-und-frauen-kleiner-wird-110295067.html
  • https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/lohnluecke-frauen-maenner-101.html
  • https://de.statista.com/infografik/17362/gender-pay-gap-in-deutschland/
  • https://www.glassdoor.de/blog/gender-pay-gap-deutschland/
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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