3.2.2025
Sextortion: Immer mehr Männer Opfer von Erpressung mit Nacktfotos
Sextortion: Erpressung mit Nacktvideos nimmt zu

Sextortion: Erpressung mit Nacktvideos nimmt zu

Immer mehr Männer werden Opfer von Sextortion, einer Erpressungsmasche, bei der intime Aufnahmen als Druckmittel eingesetzt werden. Wie die F.A.Z. berichtet, beginnen die Täter oft mit einem harmlosen Online-Flirt, der schnell in eine Falle führt. So schildert die F.A.Z. den Fall eines 38-Jährigen, der nach einem Austausch erotischer Nachrichten und Videos plötzlich mit der Veröffentlichung eines Nacktvideos erpresst wurde.

Diese Betrugsmasche ist kein Einzelfall. Wie die dpa in einer Meldung, die unter anderem von der Zeit und dem RND wiedergegeben wurde, berichtet, wurden im Jahr 2024 deutschlandweit tausende Fälle von Sextortion registriert. Die Polizei rechnet auch weiterhin mit einer hohen Anzahl an Delikten. Das Landeskriminalamt Hessen verzeichnete einen Anstieg der Fälle von einem niedrigen dreistelligen Bereich im Jahr 2023 auf einen mittleren dreistelligen Bereich bis Dezember 2024. Wie die Zeit berichtet, schicken die Täter häufig zunächst selbst gefälschte Nacktbilder, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen.

Obwohl sexualisierte Gewalt häufiger Frauen betrifft, sind bei Sextortion mehrheitlich Männer die Opfer. Mögliche Gründe hierfür sieht Rebecca Michl-Krauß, Referentin für Medienkompetenz der EU-Initiative klicksafe, laut RND darin, dass Männer eher bereit sind, intime Bilder mit Fremden zu teilen und im Allgemeinen ein geringeres Misstrauen in Online-Interaktionen an den Tag legen. Die Expertin sieht einen Zusammenhang zwischen der Allgegenwärtigkeit von “sexy” Inhalten in sozialen Medien und der Bereitschaft, intime Bilder zu teilen. Auch Minderjährige sind betroffen, wobei in diesen Fällen die Täter die Opfer oft kennen und die Erpressung eher dem Zweck der emotionalen Kontrolle oder Rache dient, wie die Schweizerische Kriminalprävention skppsc.ch erklärt.

Die Polizei rät dringend davon ab, auf die Forderungen der Erpresser einzugehen. Stattdessen sollten Betroffene den Chatverlauf sichern, die Inhalte auf den entsprechenden Plattformen melden und Anzeige erstatten. Wie der Weiße Ring Hessen gegenüber dem ZDF betont, ist die Anzeigeerstattung wichtig, um der Polizei die Ermittlungsarbeit zu ermöglichen und die Täter zu stoppen. Da die Täter oft im Ausland sitzen, ist die Strafverfolgung jedoch schwierig. Präventionsmaßnahmen wie Aufklärungsarbeit in Schulen und ein offener Dialog zwischen Eltern und Kindern über das Thema sind unerlässlich, um Sextortion einzudämmen. Laut Ulrich Warncke vom Weißen Ring Hessen ist es wichtig, dass Sextortion kein Tabuthema bleibt, da dies den Tätern nur in die Hände spielt.

Verwendete Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/sextortion-immer-mehr-maenner-werden-mit-nacktvideos-erpresst-110271139.html
  • https://www.rnd.de/panorama/sextortion-tausende-opfer-erpresst-wie-der-flirt-zur-bedrohung-wurde-OWLDHJUIVZPOBEG3C2LRZXNHBU.html
  • https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/sextortion-erpressung-pornografie-nacktbilder-soziale-medien-100.html
  • https://www.skppsc.ch/de/themen/internet/sextortion-erpressung/
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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