Die Moselschleuse Müden ist nach einem Unfall Anfang Dezember, bei dem ein Frachtschiff das Schleusentor stark beschädigt hatte, wieder für die Schifffahrt freigegeben worden. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtete, passierte die MS Mainz mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing an Bord am Samstag nach 10:30 Uhr als erstes Schiff die reparierte Schleuse.
Der Unfall hatte zu einer achtwöchigen Zwangspause für die Schifffahrt auf der Mosel geführt. Rund 70 Schiffe saßen fest und mussten aufwendig notgeschleust werden, wie der SWR berichtete. Experten hatten ursprünglich mit einer deutlich längeren Reparaturdauer bis Ende März gerechnet. Die schnelle Wiederinbetriebnahme ist laut SWR vor allem dem Einsatz der Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Mosel-Saar-Lahn zu verdanken, die unter anderem auf ihren Weihnachtsurlaub verzichteten und im 24-Stunden-Schichtbetrieb arbeiteten.
Der SWR zitiert Tobias Schmidt vom WSA mit den Worten: "Ich bin stolz auf meine Leute". Er beschrieb den Schaden am Schleusentor als massiv: "Da waren die Tore komplett aus der Verankerung herausgerissen – zwei Mal vierzig Tonnen Stahltorflügel Schrott." Auch Hydraulikzylinder, Steuerungstechnik und Betonwände seien beschädigt gewesen.
Die Reparaturarbeiten erfolgten unter schwierigen Bedingungen, wie der SWR weiter berichtete. So mussten die Betonwände, an denen die Stahltore befestigt sind, mitten im Winter repariert werden. Die neuen Torflügel wurden in Trier gefertigt und am 24. Januar eingebaut. Anschließend wurde die Antriebstechnik innerhalb von drei Tagen neu installiert und programmiert.
Der wirtschaftliche Druck zur schnellen Wiederinbetriebnahme der Schleuse war hoch. Wie Logistik Heute berichtet, kostet jeder Tag, an dem ein Güterschiff nicht fahren kann, mindestens 3.000 Euro. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) kritisierte in Logistik Heute die lange geplante, aber nicht umgesetzte Erweiterung der Moselschleusen um jeweils eine zweite Kammer. Dies hätte die Gefahr einer Vollsperrung minimiert. In einer gemeinsamen Pressemitteilung des BMDV betonten Bundesverkehrsminister Wissing und die luxemburgische Mobilitätsministerin Yuriko Backes die Bedeutung der Binnenwasserstraßen für die Lieferketten und die Notwendigkeit, die Infrastruktur der Mosel langfristig zu stärken.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/01/moselschleuse-wird-nach-unfall-wieder-freigegeben
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/schleuse-mueden-dank-teamwork-in-rekordzeit-fertig-100.html
https://logistik-heute.de/news/binnenschifffahrt-kritik-nach-unfall-moselschleuse-wird-lauter-188657.html
https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2024/111-wissing-gemeinsame-pm-schleuse-mueden.html