18.10.2024
Googooshs Rückkehr Eine Stimme aus der Stille

„Googoosh, Googoosh, Googoosh“, hallt es durch das Air Canada Centre in Toronto. 20.000 Zuschauer feiern die Rückkehr einer Ikone. Nach 20 Jahren steht Faegheh Atashin, besser bekannt als Googoosh, wieder auf der Bühne. Der Moment, festgehalten im Dokumentarfilm „Googoosh – Made of Fire“ von Niloufar Taghizadeh, ist für viele Iraner und Iranerinnen mehr als nur ein Konzertmitschnitt. Er ist Zeichen einer wiedergewonnenen Stimme, die zwei Jahrzehnte lang zum Schweigen gezwungen wurde.

Googooshs Geschichte beginnt früh. Bereits als Zweijährige steht sie mit ihrem Vater auf der Bühne. In den 1960er und 1970er Jahren avanciert sie zum Star, prägt mit ihrer Musik und ihren Filmen das Bild einer modernen, selbstbewussten Frau im Iran. Doch mit der islamischen Revolution 1978 endet diese Ära abrupt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) in einem Artikel vom 18. Oktober 2024 berichtet, wird Googoosh mit einem Arbeitsverbot belegt, ihre Musik verboten.

Taghizadehs Film zeichnet diesen Weg nach, von den frühen Erfolgen bis zur erzwungenen Stille und dem triumphalen Comeback im Exil. Archivaufnahmen zeigen die Sängerin inmitten einer pulsierenden Musikszene, voller Lebensfreude und Energie. „Alle schreiben, der Film würde einen anderen Iran zeigen. Aber das ist kein anderer Iran. Geiseln dürfen sich nur nicht so benehmen, wie sie wollen“, wird Taghizadeh in der F.A.Z. zitiert. Die Regisseurin selbst beschreibt die Reaktionen auf ihren Film als sehr emotional, sowohl von Seiten der Zuschauer als auch von ihr selbst.

„Googoosh – Made of Fire“ ist mehr als eine Biografie. Der Film ist Zeugnis einer Landesgeschichte, die von Umbrüchen und Unterdrückung geprägt ist. Er erzählt von der Sehnsucht nach Freiheit und der Kraft der Musik, die selbst politische Grenzen überwinden kann.

Quelle: F.A.Z.

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