17.10.2024
TrumpfChefin sieht deutsche Wirtschaft vor großen Herausforderungen

Trumpf-Chefin schlägt Alarm: Deutsche Wirtschaft vor großen Herausforderungen

Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen, das zeigt sich auch beim Technologiekonzern Trumpf. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, musste das Unternehmen bei seiner Bilanzpressekonferenz am Donnerstag einen Einbruch bei Umsatz, Gewinn und Auftragseingang bekannt geben.

Vorstandsvorsitzende Nicola Leibinger-Kammüller sprach von einer „Welt-Krise“ und einem „schlechten“ Geschäftsjahr 2023/24. Zahlreiche Kunden weltweit hätten sich mit Neuinvestitionen deutlich zurückgehalten.

Leibinger-Kammüller kritisiert deutsche Politik

Die Trumpf-Chefin machte in diesem Zusammenhang die deutsche Wirtschaftspolitik mitverantwortlich für die schwierige Lage. „Die deutsche Politik verschärft die Wettbewerbsbedingungen, anstatt sie zu entlasten“, sagte sie laut „Süddeutscher Zeitung“ (SZ).

Besonders die hohen Lohnforderungen der IG Metall kritisierte Leibinger-Kammüller. Diese seien unrealistisch. Deutschland bewege sich in Richtung Planwirtschaft, ähnlich wie in China, so die Trumpf-Chefin. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie die Ampelregierung im SZ-Interview mit „drei Ertrinkenden in der Mitte eines Ozeans“ verglichen.

Trumpf leitet Sparprogramm ein

Um den Herausforderungen zu begegnen, hat Trumpf bereits ein Sparprogramm eingeleitet. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurde unter anderem bei Geschäftsreisen und Beratungsleistungen gespart.

Zudem müssen mehrere hundert Mitarbeiter Gehaltseinbußen und Arbeitszeitkürzungen hinnehmen. Im kommenden Jahr könnte ihre Zahl auf bis zu 2750 anwachsen. Kurzarbeit oder ein Stellenabbau seien aber nicht geplant, hieß es.

Unsichere Aussichten für die Zukunft

Angesichts der unsicheren Wirtschaftslage geht Trumpf davon aus, dass der Auftragseingang im laufenden Geschäftsjahr bestenfalls stagniere und der Umsatz damit geringer ausfalle, so die dpa. Neben der Weltkonjunktur seien die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise sowie die Investitionsbereitschaft im Ausland zentrale Faktoren.

Trotz der schwierigen Situation gibt sich Leibinger-Kammüller kämpferisch: „Wir helfen uns selbst.“ Das Unternehmen setze weiterhin auf Innovationen und die Qualifikation seiner Mitarbeiter.

Quellen:

    - https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/trumpf-chefin-warnt-vor-planwirtschaft-in-deutschland-110052424.html - https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/trumpf-industrie-leibinger-kammueller-lux.MJJarniJkum1p1KB12U7uM - https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/gewinneinbruch-bei-maschinenbauer-trumpf-110052212.html
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