17.10.2024
Neue Wege in der Leichtathletik: Frankfurt Athletics setzt auf innovative Förderung

Der ehemalige Hammerwerfer Claus Dethloff, zweifacher Olympiateilnehmer, hat im April den Verein Frankfurt Athletics gegründet, um der Leichtathletikszene neuen Schwung zu verleihen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, hat der Verein bereits jetzt, zu Beginn der Wechselfrist, einige talentierte Athleten angezogen. Darunter befindet sich auch Elena Kelety, die aktuell zweitbeste deutsche 400-Meter-Hürdenläuferin, die zuvor für den Königsteiner LV startete.

Dethloffs Initiative beschränkt sich nicht nur auf Frankfurt. Neben Frankfurt ist Athletics auch in Düsseldorf, Ostwestfalen-Lippe und Köln aktiv. Den Anstoß zur Gründung von Cologne Athletics vor vier Jahren gab ein Besuch der deutschen Jugendmeisterschaften, bei dem Dethloff die geringe Präsenz großer Leichtathletikvereine bemerkte. Dieser Eindruck bestärkte ihn in der Ansicht, dass die Leichtathletik, sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport, Unterstützung benötigt.

Die Athletics-Klubs verfolgen dabei einen mehrgleisigen Ansatz. Neben der Ausbildung und Förderung ambitionierter Athleten sollen Kooperationen mit Schulen und Vereinen die Popularität der Leichtathletik insgesamt steigern. Geplant sind, nach dem Vorbild Kölns, jährliche Schulevents, beginnend mit einem Staffeltag vor den Sommerferien. Darüber hinaus möchte Dethloff qualifizierte Trainer, die der Leichtathletik den Rücken gekehrt haben, zurückgewinnen und ihnen durch die Arbeit für mehrere Vereine ein attraktives Betätigungsfeld bieten.

Zu den Experten im Trainerpool gehören neben Dethloffs Disziplinkollege Sergej Litwinow auch Robert Schieferer, der langjährige Trainer der WM-Halbfinalistin Eileen Demes. Schieferer war es auch, der Dethloff zur Gründung von Frankfurt Athletics ermutigte.

Ähnlich wie die anderen Ableger soll auch Frankfurt Athletics eine Leistungsgemeinschaft sein, der Athleten beitreten können, ohne ihren Heimatverein verlassen zu müssen. Dieses Modell soll den Aufbau eines breiten Unterbaus für die Topathleten ermöglichen. Die Athleten selbst sollen „bedarfsorientiert gefördert“ werden, beispielsweise durch Stipendien in Höhe von 300 Euro im Monat für diejenigen, die keinen Kaderstatus mehr haben.

Dethloffs Vision geht über die einzelnen Standorte hinaus. Er plant ein Netzwerk, das es Athleten ermöglicht, auch bei einem Standortwechsel, beispielsweise zum Studium, weiterhin Teil von Athletics zu bleiben. Langfristig träumt er von einer eigenen Liga mit einem kompakten Format und mehreren Terminen im Jahr, um die öffentliche Wahrnehmung der Leichtathletik zu verbessern.

Der aktuelle Etat des Vereins liegt im sechsstelligen Bereich.

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