17.10.2024
Pistorius verurteilt israelische Angriffe auf UNIFIL im Libanon

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat die israelischen Angriffe auf die UN-Mission im Libanon (UNIFIL) scharf verurteilt. Wie die Zeit berichtet, forderte Pistorius Israel auf, die Angriffe auf die Friedenstruppen einzustellen.

Pistorius betonte, dass es ein falsches Signal wäre, UNIFIL jetzt aus dem Süden des Libanon abzuziehen. Dies gelte sowohl bei absichtlichen Angriffen, die „unmittelbar und direkt aufzuhören“ hätten, als auch bei versehentlichen Fehlern einzelner Kräfte. „Auch die müssen abgestellt werden durch mehr Sensibilität“, forderte Pistorius. Es könne nicht sein, dass dafür als Entschuldigung herangezogen werde, dass Tunnel der schiitischen Terrormiliz Hisbollah in der Nähe seien.

Der deutsche Verteidigungsminister äußerte sich besorgt über die Sicherheit der UN-Soldaten. Es müsse „klar sein, dass unsere Blauhelmkräfte dort (...) sicher sind, soweit man sicher sein kann in solch einem Gebiet“, so Pistorius. Die Bundesregierung mache dies Israel auch „sehr, sehr deutlich“.

Die israelische Regierung hatte zuvor einen Abzug der UNIFIL-Truppe aus der Kampfzone im Südlibanon gefordert. Die Vereinten Nationen lehnen dies jedoch ab. Pistorius unterstützte diese Haltung und schloss deutsche Alleingänge aus. „Wir werden nicht aus uns heraus sagen, wir ziehen uns zurück, weil dies oder jenes ist. Wir bleiben als UNIFIL geschlossen da“, sagte er.

Die UNIFIL-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert und umfasst mehr als 10.000 Soldaten und Zivilkräfte. Zu den am stärksten beteiligten europäischen Ländern zählen Italien mit gut 1.000 Soldaten, Spanien mit etwa 680 und Frankreich mit 670. Deutschland ist mit etwa 40 Soldaten im UNIFIL-Hauptquartier im Libanon vertreten.

Quelle: https://www.zeit.de/video/2024-10/6363343558112/libanon-verteidigungsminister-boris-pistorius-verurteilt-israels-angriffe-auf-unifil

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