17.10.2024
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Der israelische Außenminister Israel Katz gab am Abend des 17. Oktober 2024 bekannt, dass Yahya Sinwar, der Chef der radikalislamischen Hamas, von israelischen Soldaten im Gazastreifen getötet wurde. Die Nachricht, über die die FAZ berichtete, verbreitete sich schnell in den Medien und löste weltweit Reaktionen aus.

Die israelische Armee und der Inlandsgeheimdienst hatten zuvor in einer gemeinsamen Mitteilung lediglich von drei getöteten „Terroristen“ in einem Gebäude gesprochen und angekündigt, man werde untersuchen, ob es sich bei einem von ihnen um Sinwar handele. Israelische Medien berichteten jedoch bereits detailliert über die mutmaßlichen Umstände des Todes von Sinwar. Demnach soll er bereits am Mittwoch bei einem Luftangriff in Tal Sultan, einem Stadtteil von Rafah im Süden des Gazastreifens, getötet worden sein. Der Angriff soll sich gegen ein Haus gerichtet haben, in das mehrere bewaffnete Palästinenser eingedrungen waren.

Erst bei der späteren Untersuchung der Trümmer stießen die Soldaten Berichten zufolge auf eine Leiche, die Sinwar ähnelte. Auch im Internet kursierende Fotos zeigten einen Toten, der dem Hamas-Chef stark ähnelte. Die Echtheit der Bilder war zunächst unbestätigt. Die Leiche sei noch nicht zur weiteren Untersuchung nach Israel gebracht worden, hieß es im Fernsehsender Kanal 12, da das Gebiet vermint sei und der Tote eine Weste mit mehreren Handgranaten trage. Einem Bericht des israelischen Radiosenders Kan 11 zufolge ergab ein vorläufiger DNA-Test jedoch, dass es sich bei dem Toten um Sinwar handele.

Yahya Sinwar, geboren 1962, war eine Schlüsselfigur in der Hamas. Er galt als einer der Drahtzieher des Terroranschlags auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1100 Menschen getötet wurden. Seitdem hielt er sich im Tunnelsystem der Hamas im Süden des Gazastreifens versteckt. Die israelische Armee war mehrfach kurz davor, ihn zu fassen, doch immer wieder entkam er seinen Verfolgern.

Sinwars Tod ist ein schwerer Schlag für die Hamas. Erst im August war er an die Spitze des Politbüros der Organisation aufgerückt, nachdem sein Vorgänger Ismail Hanijeh bei einem mutmaßlichen Anschlag in Teheran getötet worden war. Sinwar galt als Hardliner und war ein erbitterter Gegner Israels. Er hatte wiederholt mit der Vernichtung des jüdischen Staates gedroht.

Die Reaktionen auf Sinwars Tod fielen erwartungsgemäß aus. Israel begrüßte die Nachricht und sprach von einem „großen Erfolg“ im Kampf gegen den Terror. Die Hamas hingegen bestätigte den Tod ihres Anführers zunächst nicht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Organisation versuchen wird, Sinwars Tod zu rächen.

Die Tötung Sinwars dürfte die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas weiter erschweren. Die Verhandlungen über eine neue Vereinbarung waren bereits zuvor ins Stocken geraten. Beobachter befürchten nun eine weitere Eskalation der Gewalt im Gazastreifen.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/berichte-ueber-tod-sinwars-immer-wieder-entwich-er-seinen-verfolgern-110053424.html

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