16.10.2024
Thomas Gottschalk Zwischen Nostalgie und Kontroverse

Mit seinem neuen Buch „Ungefiltert. Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann“ sorgt Entertainer Thomas Gottschalk (74) derzeit für Aufsehen. Darin blickt er nicht nur auf seine Karriere zurück, sondern äußert auch offen seine Gedanken zu aktuellen gesellschaftlichen Themen – und eckt damit an. Wie die FAZ.NET berichtet, zeigte sich Gottschalk bereits in der WDR-Talkshow „Kölner Treff“ unzufrieden mit der heutigen Fernsehlandschaft. Er vermisse die Zeit, in der er „das Telefonbuch vorlesen“ konnte und trotzdem Millionen Menschen zusahen.

In seinem Buch, das in dieser Woche erschienen ist, bezeichnet sich Gottschalk selbst als „Steinzeitmenschen“ und „alten weißen Mann“, der nicht mehr auf allen Ebenen den Anschluss behalten habe. Wie die FAZ.NET weiter berichtet, scheine Gottschalk mit dem aktuellen Zeitgeist zu hadern. Dies wurde auch in seinem Auftritt im „Kölner Treff“ deutlich, wo er mit Moderator Micky Beisenherz aneinandergeriet.

Besonders brisant ist Gottschalks Umgang mit dem Thema Körperkontakt. So räumte er in einem Interview mit dem „Spiegel“ ein, Frauen im Fernsehen „rein dienstlich angefasst“ zu haben. In seinem Buch verteidigt er sich gegen die Bezeichnung „Grabscher“ und betont, dass seine Berührungen im Vergleich zu dem, was anderen Männern heute vorgeworfen werde, „eher harmlos“ seien.

Gottschalk scheint sich in seinem Buch an dem abzuarbeiten, was es alles nicht mehr gebe und was nicht mehr sein dürfe. Dabei betont er immer wieder, dass er selbstverständlich immer alles richtig gemacht habe. Wie die FAZ.NET schreibt, wirke Gottschalk in seinen Ausführungen wie jemand, der um seinen Platz in der Erinnerung der Menschen kämpft.

Neben seinen Aussagen über Frauen sorgen auch Gottschalks Erziehungsmethoden für Diskussionen. So hatte er bereits 2015 in seiner Biografie „Herbstblond“ beschrieben, seine Söhne auch körperlich bestraft zu haben. Der Meteorologe Jörg Kachelmann bezeichnete Gottschalk daraufhin auf X als „Kindesmisshandler“.

Gottschalk scheint entschlossen, sich den Mund nicht verbieten zu lassen und weiterhin „Klartext“ zu sprechen, auch wenn er damit aneckt. In seinem Buch kritisiert er unter anderem den Hype um Taylor Swift, die „Generation Z“ und das Gendern.

Ob Gottschalk mit seinem neuen Buch die „guten alten Zeiten“ zurückholen kann, ist fraglich. Fest steht jedoch, dass er mit seinen provokanten Aussagen die Aufmerksamkeit auf sich zieht und die Debatte über gesellschaftliche Normen und Werte weiter anheizt.

Quelle: FAZ.NET

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/thomas-gottschalks-neues-buch-die-guten-alten-zeiten-110049858.html

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