Die Wirtschaftswissenschaftlerin Veronika Grimm befürwortet eine Beteiligung Deutschlands an der nuklearen Verteidigung Europas. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, argumentiert Grimm, dass Deutschland, trotz des vollzogenen Atomausstiegs im April 2023, weiterhin in der Atomforschung aktiv bleiben sollte, um einen Beitrag zur europäischen Sicherheit zu leisten. Sie plädiert für eine aktive deutsche Rolle in der Entwicklung und Finanzierung von Atomwaffen. Laut F.A.Z. hält Grimm eine atomare Abschreckung gegenüber der Bedrohung durch Wladimir Putin für kostengünstiger als eine rein konventionelle Verteidigungsstrategie.
Grimms Position zur nuklearen Nachrüstung ist im Kontext der aktuellen sicherheitspolitischen Lage zu betrachten. Die Zukunft der europäischen Verteidigung und Deutschlands Rolle darin werden intensiv diskutiert. Einflussfaktoren sind unter anderem die anhaltende Bedrohung durch Russland und die veränderte geopolitische Landschaft. Die Frage nach einer angemessenen europäischen Reaktion auf diese Herausforderungen wird kontrovers debattiert, und Grimms Vorschlag zur atomaren Nachrüstung stellt einen Beitrag zu dieser Debatte dar.
Veronika Grimm ist nicht nur Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, sondern auch Professorin an der Technischen Universität Nürnberg (UTN) und Leiterin des Energy Systems and Market Design Lab, wie die Webseite des Sachverständigenrates Wirtschaft ausweist. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem Energiemärkte, Verhaltensökonomie und Marktdesign. Grimm engagiert sich in verschiedenen Gremien und Beiräten, darunter der Nationale Wasserstoffrat der Bundesregierung und der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Die Diskussion um die Kernenergie ist nicht auf Deutschland beschränkt, wie die Presseschau des Informationskreises Kernenergie zeigt. Belgien hat beispielsweise die Laufzeiten seiner Kernkraftwerke verlängert, während in Italien über eine mögliche Rückkehr zur Kernenergie diskutiert wird. In der Schweiz setzt sich die Initiative „Blackout stoppen“ für ein Kernkraft-Comeback ein. Diese Entwicklungen verdeutlichen die unterschiedlichen Strategien im Umgang mit der Kernenergie innerhalb Europas.
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