4.1.2025
Hamburgs Kampf Gegen Den Mangel In Der Kinderpsychiatrie

Verbesserung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hamburg geplant

Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen ist in Hamburg derzeit problematisch. Lange Wartezeiten auf Therapieplätze stellen eine enorme Belastung für die betroffenen Familien dar. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) plant daher einen neuen Psychiatrie-Plan, um die Situation zu verbessern. Wie die Zeit berichtet, soll dieser Plan die ambulanten und stationären Angebote besser koordinieren. Tschentscher strebt laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) eine engere Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen Gesundheitsdienst, Kliniken und Facharztpraxen an.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung von Psychotherapeuten. "In den kommenden Jahren werden uns viele Medizinerinnen und Mediziner fehlen", erklärte Tschentscher gegenüber der dpa. Er begrüßt die erhöhte Anzahl an Medizinstudienplätzen in Hamburg, auch an privaten Hochschulen. Die Ausbildung von Psychotherapeuten und Pflegekräften soll ebenfalls intensiviert werden. Darüber hinaus soll die Verteilung von Kinder- und Hausarztpraxen im Stadtgebiet optimiert werden.

Die Wartezeiten auf einen Therapieplatz haben sich laut der Psychotherapeutenkammer Hamburg im letzten Jahr weiter verlängert. Über die Hälfte der Therapeuten gaben längere Wartezeiten an, nachdem bereits im Vorjahr mehr als 50 Prozent eine Verdoppelung der Wartezeit auf etwa acht Monate verzeichneten. Angststörungen, Depressionen und Essstörungen sind die häufigsten Therapiegründe, mit steigender Tendenz. Die Psychotherapeutenkammer fordert deshalb eine eigene Versorgungsplanung für Kinder und Jugendliche, da die derzeitige Bedarfsplanung nicht dem tatsächlichen Bedarf gerecht werde. Hamburg gilt offiziell als mit psychotherapeutischen Praxen mit Kassenzulassung um 160 Prozent überversorgt.

Tschentscher räumt die angespannte Lage ein. Als Beispiel nennt er die ungleiche Verteilung von Kinderärzten: In Billstedt mit rund 70.000 Einwohnern gibt es laut der Online-Arztsuche der Kassenärztlichen Vereinigung lediglich drei Kinderärzte, während in Eimsbüttel mit rund 58.000 Einwohnern über ein Dutzend praktizieren. Tschentscher steht deshalb mit der Kassenärztlichen Vereinigung und der Ärztekammer in Kontakt, um die Verteilung der Kassensitze zu optimieren und unterversorgte Stadtteile zu priorisieren. Er betont jedoch, dass es bundesweite Verteilungsregeln gibt, auf die der Senat keinen Einfluss hat.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-01/04/tschentscher-kuendigt-neuen-psychiatrie-plan-an
  • https://www.sueddeutsche.de/panorama/versorgung-von-kindern-tschentscher-kuendigt-neuen-psychiatrie-plan-an-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250104-930-334478
  • https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Tschentscher-kuendigt-neuen-Psychiatrie-Plan-an-628935.html
  • https://www.ostseewelle.de/nachrichten/nachrichtentickerhsh/Tschentscher-k%C3%BCndigt-neuen-Psychiatrie-Plan-an-id1256835.html
  • https://www.sat1regional.de/newsticker/kuenstliche-intelligenz-hilft-landwirten-bei-der-arbeit/
  • https://www.ostseewelle.de/nachrichten/nachrichtentickermv/Zahlreiche-Unf%C3%A4lle-nach-Schneefall-id1256692.html
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