Die Fotoausstellung "Frauen.Leben.Landwirtschaft" in Hannover schloss mit einem dringenden Appell von Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) für mehr Unterstützung von Frauen im Agrarsektor. Staudte betonte die essentielle Bedeutung von Frauen für die Landwirtschaft und forderte Maßnahmen, um deren spezifischen Herausforderungen zu begegnen. Die Ausstellung fand im Zusammenhang mit der Vorstellung einer vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Studie zur Lebenssituation von Landwirtinnen in Deutschland statt. (Quelle: ZEIT ONLINE, 7. Januar 2025)
Die präsentierte Studie verdeutlicht ein erhebliches Missverhältnis: Obwohl 83 Prozent der befragten Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten, werden lediglich 11 Prozent der Betriebe von Frauen geführt. Als Ursachen für diese Diskrepanz werden unter anderem überholte Rollenbilder genannt. Häufig tragen Frauen neben ihrer Tätigkeit im Betrieb die Hauptlast der Familienarbeit und Kinderbetreuung. Diese Doppelbelastung stellt laut Studie eine enorme Herausforderung dar.
Ministerin Staudte unterstrich die Notwendigkeit, die Probleme von Landwirtinnen ernst zu nehmen und konkrete Schritte einzuleiten. Sie berief sich auf ihre Erfahrungen während ihrer Sommerreise, bei der sie viele Landwirtinnen als Impulsgeberinnen und Innovationstreiberinnen erlebt habe. Die Studie sei ein klarer Aufruf, ausreichende Beratungsangebote und Mentoring-Programme bereitzustellen, um Frauen im Agrarsektor zu stärken und ihnen den Zugang zu Führungspositionen zu erleichtern.
Die Fotografin Anna Tiessen, die selbst auf einem Bauernhof an der Nordseeküste aufwuchs, begleitete die Studie mit einer Fotoserie. Auf über zwölf Höfen in Deutschland dokumentierte sie die Lebenswirklichkeit von Landwirtinnen. Ihr Anliegen war es, die Frauen und ihre Arbeitswelt authentisch abzubilden. Die Fotografien verleihen der Studie ein Gesicht und visualisieren die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen von Frauen in der Landwirtschaft.
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