19.10.2024
Harris verteidigt ihre Positionen im Wahlkampf

US-Wahlkampf: „Meine Werte haben sich nicht geändert“

In einem kürzlich geführten Interview mit CNN hat Kamala Harris, die demokratische Präsidentschaftskandidatin, ihre politischen Positionen und Werte verteidigt. Dies war ihr erstes TV-Interview seit ihrer Nominierung, und sie trat zusammen mit ihrem Vizekandidaten Tim Walz auf. Harris stellte klar, dass sich ihre grundlegenden Werte nicht geändert hätten, trotz der Kritik, die sie von republikanischen Gegnern, insbesondere von Donald Trump, erhalten hat.

Harris äußerte sich zu den Vorwürfen, sie habe ihre politischen Ansichten angepasst, um sich dem aktuellen politischen Klima anzupassen. „Ich denke, der wichtigste und bedeutendste Aspekt meiner politischen Perspektive und Entscheidungen ist, dass sich meine Werte nicht geändert haben“, sagte sie. Diese Aussage unterstreicht ihre Absicht, Kontinuität in ihrer politischen Agenda zu zeigen, während sie gleichzeitig versucht, sich als Kandidatin für alle Amerikaner zu positionieren.

Wahlkampf im Swing State Georgia

Das Interview fand während eines Wahlkampfbesuchs in Georgia statt, einem sogenannten Swing State, der eine entscheidende Rolle bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen spielen wird. Harris betonte die Bedeutung von Diversität in der politischen Entscheidungsfindung und kündigte an, dass sie im Falle eines Wahlsiegs einen Republikaner in ihr Kabinett berufen würde. „Ich denke, es ist wichtig, dass bei den wichtigsten Entscheidungen Leute mit am Tisch sitzen, die andere Ansichten und andere Erfahrungen haben“, erklärte sie.

Georgia ist ein strategisch wichtiger Bundesstaat, in dem die Wählerstimmen stark umkämpft sind. Harris' Wahlkampfteam hat sich darauf konzentriert, die Wähler in diesem Bundesstaat zu mobilisieren, um eine breite Unterstützung zu gewinnen. Die Umfragen zeigen, dass die Wahlen in Georgia eng werden könnten, was die Bedeutung von Harris' Auftritten in der Region unterstreicht.

Politische Positionen und Kursänderungen

Ein zentraler Punkt des Interviews war Harris' Umgang mit ihrer politischen Vergangenheit, insbesondere in Bezug auf Themen wie Fracking. In der Vergangenheit hatte sie sich gegen diese umstrittene Methode der Erdgasförderung ausgesprochen, doch sie gab zu verstehen, dass sie in ihrer Rolle als Vizepräsidentin zu der Erkenntnis gelangt sei, dass Fracking nicht vollständig verboten werden müsse, um die Klimaziele zu erreichen. „Meine Werte haben sich nicht geändert“, wiederholte sie, während sie ihre Position zu diesem Thema erklärte.

Die Republikaner haben Harris für diese Kursänderung kritisiert und sie als „linksradikal“ bezeichnet. Harris' Antwort auf diese Angriffe war, dass sie sich auf die Erfolge der Biden-Administration konzentrieren wolle und dass die Menschen in den USA bereit seien, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Vorbereitung auf die TV-Debatte

Das Interview war auch eine Vorbereitung auf das bevorstehende TV-Duell gegen Donald Trump, das für den 11. September geplant ist. Trump hatte Harris in der Vergangenheit vorgeworfen, sich vor der Presse zu verstecken und keine Interviews zu geben. Mit diesem Interview wollte Harris zeigen, dass sie bereit ist, sich den Herausforderungen des Wahlkampfs zu stellen und sich den Fragen der Wähler zu stellen.

Trump reagierte auf das Interview mit der Bemerkung, es sei „langweilig“ gewesen, und kündigte an, Harris im Duell als „Betrügerin“ zu entlarven. Diese Spannungen zwischen den beiden Kandidaten werden den Wahlkampf weiter anheizen, während beide Seiten versuchen, ihre Wähler zu mobilisieren und die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Fazit

Kamala Harris' erstes Interview als Präsidentschaftskandidatin war ein entscheidender Moment in ihrem Wahlkampf. Sie stellte klar, dass ihre Werte unverändert bleiben und dass sie bereit ist, eine inklusive Regierung zu bilden, die verschiedene Perspektiven berücksichtigt. Während sie sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereitet, wird es wichtig sein, wie sie ihre politischen Positionen kommuniziert und wie sie auf die Angriffe ihrer Gegner reagiert.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, während Harris und Walz ihre Kampagne fortsetzen und versuchen, die Wähler in den entscheidenden Swing States zu überzeugen.

Quellen: Süddeutsche Zeitung, stern.de, ZDF, NZZ.

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