19.10.2024
Heimische Superfoods aus Bayern: Gesund, nachhaltig und lecker

Ernährung im Landkreis Ebersberg: Zu Hause schmeckt es doch am besten

Ob Chiasamen aus Mittelamerika, Goji-Beeren aus China oder die Açaíbeeren aus Südamerika: Diese Lebensmittel sollen Alleskönner sein, einen hohen Nährstoffgehalt haben und gut sein für die Gesundheit. So weit weg müsse man allerdings gar nicht schauen, sagt Helga Bauschmid vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten der Landkreise Ebersberg und Erding. Sie beschäftigt sich schon länger mit dem Thema und für sie ist klar: „Man braucht keine exotischen Superfoods, wir haben unsere eigenen.“

Was genau Superfoods sind, ist schwer zu definieren. Der Begriff ist lebensmittelrechtlich nicht geschützt. Gemeint sind laut Expertin Bauschmid Nahrungsmittel, die reich an Vitaminen sind, an Naturalstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Das sind unter anderem Geschmacks- und Farbstoffe. Was aber alle Superfoods vereine: „Sie sind besonders gesund und liefern ein besonderes Geschmackserlebnis.“

Die heimischen Alternativen sind oftmals sogar noch gesünder

Und all das böten heimische Alternativen eben auch, so Bauschmid. Chiasamen etwa konnten verglichen werden mit Leinsamen. Diese funktionierten prima als Ei-Ersatz und seien reich an Magnesium. Anstelle von Amaranth könne man auch Linsen verwenden, diese beinhalteten sogar noch mehr Folsäure. Auch die heimische Heidelbeere ist nährstoffhaltig im Vorteil gegenüber der Açaíbeere. „Sie hat einen geringeren Energiegehalt, viele Anthozyane und wirkt dadurch gefäßschützend und blutregulierend.“ Doch auch Lebensmittel wie Walnüsse, Holunder, Kräuter und Hagebutte könnten als regionale Superfoods bezeichnet werden.

Doch warum ist es so wichtig, auf die heimischen Alleskönner zurückzugreifen? Diese seien meist voll ausgereift, frisch geerntet und knackig, nicht schon verarbeitet und weit gereist, erklärt Bauschmid. So erhalte man alle Nährstoffe. Ein weiterer Punkt sei der erhebliche Eingriff in das Ökosystem der Anbauländer der exotischen Superfoods, von gerodeten Wäldern bis hin zu Monokulturen. „Und durch den lukrativen Export steigen dann auch noch die Kosten für die Einheimischen.“ Für sie seien ihre eigenen Superfoods teilweise nicht mehr bezahlbar. Zu Hause in Bayern hingegen herrsche beim Anbau mehr Transparenz. Mit dem Griff zum heimischen Superfood unterstütze man zudem die hiesigen Landwirte und eine positive Klimabilanz.

In Schulen, Vorträgen und Ausstellungen klären Helga Bauschmid und ihre Kollegen vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über das Thema auf. So wollen sie mehr Menschen bewusst machen, dass Kaufentscheidungen direkten Einfluss haben auf die Umwelt und Natur in der Region. Nicht immer brauche es den Blick über den Tellerrand, sagt Bauschmid, anstelle von exotischen Lebensmitteln aus aller Welt solle man öfter zum heimischen Superfood greifen.

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