Hertha BSC steht vor dem Auswärtsspiel gegen Darmstadt 98 unter enormem Druck. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, fehlen Trainer Cristian Fiél gleich neun Spieler aufgrund von Verletzungen und Sperren. Die angespannte Personalsituation dominierte die Pressekonferenz vor dem Spiel. Auf die Frage nach möglichen Lösungen für die Lücken im Kader reagierte Fiél zunächst mit Galgenhumor, wie dpa berichtet: „Ich bin ein bisschen enttäuscht. Ich hatte gedacht, jemand stellt die Frage, ob ich selbst spielen könnte.“
Die dpa berichtet weiter, dass die Frage nach einem möglichen Einsatz des Trainers schließlich doch noch gestellt wurde. Fiéls Antwort: „Der linke Fuß geht noch, der Rest nicht.“ Die prekäre Lage der Berliner wird durch die Spieltermine der DFL zusätzlich verschärft. Wie sao.de berichtet, reist Hertha BSC am 22. Dezember zum Heimspiel gegen Hannover 96. Ein enger Terminplan, der Fiél vor zusätzliche Herausforderungen stellt, angesichts der vielen Ausfälle im Kader.
Die Situation bei Hertha BSC erinnert an die turbulenten Zeiten unter Investor Lars Windhorst. Wie die Zeit in einem Artikel vom 17. März 2022 beschreibt, scheiterte der Versuch, Hertha BSC mit hohen Investitionen in die Spitzengruppe zu führen. Die aktuelle Personallage und die sportliche Situation in der 2. Bundesliga zeigen, dass der Verein noch immer mit den Folgen dieser Zeit zu kämpfen hat.
Die Bild-Zeitung berichtet über Fiéls Notfallplan für das Spiel gegen Darmstadt. Demnach probt der Trainer im Geheimtraining mit einer Dreier- und einer Viererkette. In der Dreierkette sollen Deyovaisio Zeefuik, Pascal Klemens und Jonjoe Kenny spielen, während in der Viererkette der Mittelfeldspieler Andreas Bouchalakis als Innenverteidiger eingesetzt werden könnte. Beide Varianten bergen Risiken, da Zeefuik und Kenny gelernte Außenverteidiger sind und Bouchalakis ein Geschwindigkeitsdefizit hat und kaum Spielpraxis.
Nach der knappen Niederlage gegen den 1. FC Köln analysierte Fiél im Sportschau-Interview die Leistung seines Teams. Er bemängelte "zu viele einfache Fehler" und betonte die Notwendigkeit, in den kommenden Spielen konzentrierter zu agieren. Der Druck auf Fiél und die Mannschaft bleibt hoch. Das Spiel gegen Darmstadt 98 wird zeigen, ob der Trainer mit seinem Notfallplan erfolgreich sein kann.
Fiéls Weg zu Hertha BSC führte über den 1. FC Nürnberg und Dynamo Dresden. Wie rbb24 berichtet, übernahm er in Dresden 2019 seinen ersten Trainerposten im Profibereich. Nach dem Klassenerhalt folgte in der nächsten Saison die Entlassung. In Nürnberg trainierte er zunächst die zweite Mannschaft, bevor er zum Cheftrainer der Profis aufstieg. Nun steht er bei Hertha BSC vor der Herausforderung, den Traditionsverein in der 2. Bundesliga zu stabilisieren.
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