28.10.2024
Hessen blickt nach Norwegen für digitale Verwaltungslösungen

Norwegens digitale Verwaltung zieht das Interesse von Hessens Entbürokratisierungsminister Manfred Pentz (CDU) und dem Präsidenten des Landesrechnungshofs Walter Wallmann auf sich. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, planen beide, in der kommenden Woche nach Norwegen zu reisen, um dort positive Beispiele für beschleunigte Verwaltungsverfahren zu begutachten. Pentz betonte, dass Norwegen «seit vielen Jahren mit die niedrigsten Bürokratiekosten in Europa» habe. Dies liege «sicherlich an einer guten digitalen Infrastruktur». Allerdings sei diese nur dann hilfreich, «wenn man gleichzeitig auch die Regulierungsintensität und Bürokratieprozeduren auf einem unbedingt notwendigen Niveau hält», so Pentz weiter. «Hier hat uns Norwegen etwas voraus.» 

Auch Rechnungshofpräsident Wallmann äußerte sich ähnlich: Wenn bürokratische Abläufe nicht vereinfacht würden, «führt die Digitalisierung lediglich dazu, ineffiziente Prozesse in digitaler Form zu reproduzieren», erklärte er laut dpa. «Erst durch vereinfachte Verwaltungsprozesse wird es möglich, digitale Lösungen wirklich effektiv einzusetzen.» Demnach schaffe Entbürokratisierung die Grundlage dafür, dass Digitalisierung ihre volle Wirkung entfalten könne.

Das mehrtägige Besuchsprogramm in Norwegen sieht laut Pentz' Ministerium Termine bei der Registerbehörde, der Digitalagentur, der Steuerbehörde und der deutsch-norwegischen Handelskammer vor. Darüber hinaus sollen Digitalisierungskonzepte für Kommunen und Unternehmen sowie ein auf digitale Lösungen für sicherheitskritische Umgebungen spezialisiertes Innovationszentrum besichtigt werden.

Quelle: dpa

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