9.12.2024
Hessischer Kinderschutzbeauftragter tritt Amt an

Hessen ernennt ersten Kinderschutzbeauftragten

Erstmals in der Geschichte Hessens wurde ein Kinderschutzbeauftragter berufen. Wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilte, übernimmt der CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Bauer dieses Amt. Laut der Zeit wird Bauer "künftig eine zentrale Rolle in der Prävention, Intervention und Förderung des Kinderschutzes in Hessen spielen". Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) bezeichnete Bauer als die ideale Besetzung für diese verantwortungsvolle Aufgabe.

Der 52-jährige Bauer, Vater zweier schulpflichtiger Kinder und ehemaliger Lehrer, erhält für seine Tätigkeit als Kinderschutzbeauftragter in der laufenden Legislaturperiode eine monatliche Vergütung von 2.000 Euro brutto. Eine Geschäftsstelle im Familienministerium wird ihn unterstützen. "Aus meiner Erfahrung als Pädagoge in hessischen Klassenzimmern weiß ich, wie wichtig es ist, frühzeitig ein schützendes und förderndes Umfeld für Kinder zu schaffen", betonte Bauer, wie unter anderem die Frankfurter Neue Presse berichtete.

Die Ernennung des Kinderschutzbeauftragten findet vor dem Hintergrund einer alarmierenden Entwicklung statt: Die Zahl der registrierten Kindeswohlgefährdungen in Hessen erreichte 2023 einen neuen Höchstwert. Familienministerin Diana Stolz (CDU) erklärte, dass die Jugendämter bei 6.198 Kindern oder Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung – durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt – festgestellt haben. Dies entspricht einem Anstieg von über zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr (583 Fälle mehr). "Jedes einzelne Kind, dem wir helfen und das wir vor Schlimmerem bewahren können, rechtfertigt unseren Einsatz", so Stolz.

Das hessische Kabinett, das in einer Wiesbadener Kita tagte, beschloss neben der Berufung des Kinderschutzbeauftragten weitere Maßnahmen zur Stärkung der frühkindlichen Bildung, der Kinder- und Jugendbetreuung sowie des Kinderschutzes. Wie die Allgemeine Zeitung berichtet, fand die Kabinettssitzung in einer Kita statt, um die neuen Maßnahmen zu beschließen.

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