Das Streben nach Gewichtsverlust ist ein weit verbreitetes Thema. Neben klassischen Methoden wie Diät und Sport tauchen immer wieder neue Ansätze auf, die Hoffnung auf eine erfolgreiche Gewichtsreduktion wecken. Die Aktivierung von braunem Fettgewebe ist ein solcher Ansatz. Doch wie realistisch ist die Aussicht, durch Frieren abzunehmen?
Im Gegensatz zum weißen Fettgewebe, das als Energiespeicher dient, verbrennt braunes Fett Kalorien, um Wärme zu generieren. Ähnlich einem internen Ofen wandelt es Energie direkt in Wärme um, die dann über den Blutkreislauf im Körper verteilt wird. „Braunes Fett ist bei jedem Menschen vorhanden – die Menge variiert jedoch individuell“, erklärt der WDR in einem Beitrag vom 18.01.2024. Es befindet sich unter den Schlüsselbeinen, im Nackenbereich und zwischen den Schulterblättern. Als Faustregel gilt: Je höher der BMI, desto geringer der Anteil an braunem Fettgewebe.
Braunes Fett wird durch Kälte aktiviert. Der WDR berichtet, dass der Körper außerhalb seiner Wohlfühlzone (zwischen zwei und 24 Grad Celsius) zusätzliche Wärme produzieren muss. Bereits kaltes Händewaschen oder Duschen, aber auch leichtere Kleidung bei Spaziergängen, können als Kältereize wirken und das braune Fett trainieren. Auch die F.A.Z. thematisiert in einem Artikel vom 02.12.2024 die Bedeutung von braunem Fett und verweist auf eine Studie aus den 1980er Jahren, in der finnische Bauarbeiter und Holzfäller, die im Winter im Freien arbeiteten, einen erhöhten Anteil an braunem Fett aufwiesen.
Die Forschung untersucht derzeit, inwieweit braunes Fett beim Abnehmen helfen kann. T-Online erläutert in einem Artikel vom 28.03.2022, dass braunes Fett Kalorien verbrennt, während weißes Fett sie speichert. Bei regelmäßiger Aktivierung kann das braune Fett sogar Kalorien aus dem weißen Fettgewebe abbauen. Niederländische Forscher stellten fest, dass sich der Anteil an braunem Fett bei Probanden, die zehn Tage lang jeweils sechs Stunden in einem 16 Grad Celsius kühlen Raum verbrachten, verdoppelte. Ein junger Erwachsener besitzt durchschnittlich nur 50 Gramm braunes Fett. Können die Zellen dauerhaft aktiviert werden, verbrennen sie täglich etwa 200 bis 400 Kilokalorien. Hochgerechnet auf ein Jahr entspricht dies einem Verlust von etwa 16 Kilogramm weißem Fettgewebe. T-Online schränkt jedoch ein, dass man von diesen Maßnahmen keine Wunder erwarten sollte.
Trotz der potenziellen Vorteile von braunem Fett bleibt die Ernährung der wichtigste Faktor beim Abnehmen. Der WDR betont, dass die Nahrungsaufnahme die entscheidende Stellschraube für Gewichtsverlust und ein gesundes Gewicht ist. Eine übermäßige Kalorienzufuhr führt zur Einlagerung von Fett, was die Gewichtsreduktion erschwert. Auch Deutschlandfunk Radio berichtete am 15.03.2017 über die Aktivierung von braunem Fettgewebe und nannte neben Kälte auch scharfe Speisen wie Chili oder Paprika als mögliche Aktivatoren. Der Deutschlandfunk betonte jedoch ebenfalls, dass die Wirkung von braunem Fett beim Abnehmen begrenzt ist und nur einen kleinen Beitrag neben Ernährung und Sport leisten kann.
Braunes Fett stellt einen vielversprechenden Ansatz im Kampf gegen Übergewicht dar. Kältereize und bestimmte Lebensmittel können die Aktivität des braunen Fetts steigern und somit den Kalorienverbrauch erhöhen. Die Forschung befindet sich jedoch noch in einem frühen Stadium, und weitere Studien sind erforderlich, um die genauen Mechanismen und das volle Potenzial von braunem Fett beim Abnehmen zu erforschen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung bleiben weiterhin die wichtigsten Säulen einer erfolgreichen Gewichtsreduktion.
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