19.10.2024
HSV muss gegen Ausfälle und Druck ankämpfen

2. Bundesliga: Zu viele Ausfälle: HSV hilft auch kein Fingerschnipsen

Der Hamburger SV hat am Freitagabend seine erste Saisonniederlage in der 2. Bundesliga hinnehmen müssen. Im Nordduell gegen Hannover 96 verloren die Hamburger mit 0:1. Vor 49.000 Zuschauern in der Heinz von Heiden Arena zeigte sich, dass der siebte Aufstiegsversuch des HSV kein Selbstläufer wird. Das Spiel offenbarte die Schwierigkeiten, mit denen die Mannschaft und ihr Trainer Steffen Baumgart konfrontiert sind.

Die Kulisse in Hannover war beeindruckend, doch das Spiel selbst offenbarte die Schwächen des HSV. Trotz der Unterstützung von etwa 15.000 mitgereisten Fans konnte die Mannschaft nicht überzeugen. Das entscheidende Tor fiel in der 49. Minute durch einen Foulelfmeter von Jessic Ngankam. Baumgart kommentierte die Niederlage mit den Worten: „Das zeigt, wie eng diese Liga ist. Das zeigt, dass hier zwei Spitzenmannschaften gespielt haben. Und das zeigt, dass wir aus Hamburger Sicht noch viel zu tun haben.”

In den letzten Jahren hat der HSV bereits sechsmal den Aufstieg in die Bundesliga verpasst. Der aktuelle Versuch zeigt, dass die Herausforderungen in der 2. Liga enorm sind. Der Trainer hat bereits den ersten Schritt unternommen, um sich von dem Hochrisiko-Fußball seines Vorgängers Tim Walter zu distanzieren. Dennoch fehlt es der Mannschaft an der nötigen Stabilität und dem Tempo, um erfolgreich zu sein. Die Abwesenheit von Schlüsselspielern wie Bakery Jatta und Jean-Luc Dompé hat sich als besonders nachteilig erwiesen.

Baumgart erklärte, dass es nicht einfach sei, solche Spieler zu ersetzen: „Dass sie zwei solche Spieler und einen Elfadli im Mittelfeld nicht von heute auf morgen ersetzen können, das wissen Sie auch. Das geht auch nicht, wenn der Trainer mal mit den Fingern schnipst.” Diese Einschätzung verdeutlicht, dass der Prozess der Teamentwicklung Zeit in Anspruch nehmen wird. Der Trainer hofft, dass diese Phase schnell überwunden werden kann.

Die Kaderzusammenstellung des HSV gilt als luxuriös für die 2. Liga, jedoch kann auch ein solch gut besetzter Kader nicht die vielen Ausfälle kompensieren. Kapitän Sebastian Schonlau äußerte nach dem Spiel, dass die Leistung für die Ansprüche des Vereins nicht ausreichend war, betonte jedoch auch, dass die Mannschaft auf einem guten Weg sei und die Niederlage den Plan nicht verändern werde.

In den kommenden Spielen trifft der HSV auf Aufsteiger wie Preußen Münster und Jahn Regensburg. Diese Begegnungen könnten entscheidend sein, um die Moral der Mannschaft zu stärken und wichtige Punkte zu sammeln. In der Vergangenheit hat der HSV gegen solche Gegner jedoch oft wichtige Punkte liegen lassen, was die Situation zusätzlich kompliziert.

Das Spiel gegen Hannover zeigte auch, wie schnell sich die Stimmung in der Liga ändern kann. Nach dem Pokal-Aus gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld war in Hannover eine Krisenstimmung ausgebrochen. Der Sieg gegen den HSV katapultierte die 96er vorübergehend an die Tabellenspitze und zeigte, dass auch der HSV sich schnell wieder aufraffen muss, um nicht in eine ähnliche Situation zu geraten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Hamburger SV vor einer herausfordernden Saison steht. Die Verletzungen und Ausfälle wichtiger Spieler machen es dem Team schwer, die gesteckten Ziele zu erreichen. Trainer Baumgart und die Mannschaft sind gefordert, schnell Lösungen zu finden, um die negativen Tendenzen zu stoppen und wieder auf die Erfolgsspur zu gelangen.

Die nächsten Spiele werden entscheidend sein, um zu zeigen, ob der HSV in der Lage ist, sich aus dieser schwierigen Lage zu befreien und die angestrebten Ziele zu erreichen.

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