24.12.2024
Hunderte Vermisste in Sachsen Zwei Tragische Fälle im Fokus

Sachsens Vermisste: 442 Fälle Anfang Dezember 2024, darunter zwei tragische Schicksale

Zu Beginn Dezember 2024 wurden in Sachsen 442 Menschen vermisst gemeldet, darunter 224 Jugendliche und 80 Kinder. Diese Zahlen stammen vom Landeskriminalamt (LKA) in Dresden. Die Zeit berichtete am 24. Dezember 2024, dass die Polizei täglich Vermisstenanzeigen entgegennimmt. Die meisten dieser Fälle klären sich glücklicherweise schnell auf, da die Vermissten oft kurz nach der Meldung wiedergefunden werden oder von selbst zurückkehren.

Das Spektrum der vermissten Personen ist breit gefächert und reicht von jungen Menschen, die von zu Hause weglaufen, bis hin zu Seniorinnen und Senioren mit Demenz. Minderjährige gelten bereits als vermisst, sobald sie ihr gewohntes Umfeld verlassen und ihr Aufenthaltsort unbekannt ist. Ein LKA-Sprecher erklärte gegenüber der Zeit: "Solange keine gegenteiligen Erkenntnisse vorliegen, wird grundsätzlich eine Gefahr für Leib und Leben angenommen."

Bei vermissten Minderjährigen konzentriert sich die Polizei zunächst auf die Überprüfung möglicher Aufenthaltsorte, wie z.B. bei Freunden oder Bekannten. Bleiben diese Bemühungen erfolglos, werden Suchmaßnahmen in der Umgebung eingeleitet, häufig unter Beteiligung von Hundertschaften der Bereitschaftspolizei.

Zwei Schicksale verdeutlichen die Bedeutung von Vermisstenfällen

Zwei Fälle aus dem Jahr 2024 zeigen die Tragweite von Vermisstenfällen auf. Im Juni 2024 verschwand die neunjährige Valeriia aus Döbeln im Landkreis Mittelsachsen. Wie die Zeit und die Süddeutsche Zeitung berichteten, suchten hunderte Einsatzkräfte tagelang nach dem Mädchen. Die Suche endete tragisch: Nach über einer Woche wurde ihre Leiche in einem Waldstück südlich der Stadt gefunden. Valeriia war 2022 mit ihrer Mutter aus der Ukraine geflüchtet.

Ein weiterer tragischer Fall ereignete sich in Annaberg-Buchholz im Erzgebirge. Dort wird seit Mitte Oktober 2024 ein 34-jähriger Mann vermisst. Trotz intensiver Suchmaßnahmen fehlt von ihm weiterhin jede Spur. Die Behörden vermuten ihn in einem stillgelegten Bergwerksstollen, nachdem dort persönliche Gegenstände des Mannes und ein illegal gegrabener Zugang entdeckt wurden. Es gibt weder Lebenszeichen noch Hinweise auf einen anderen Aufenthaltsort. Die Behörden gehen davon aus, dass der Mann sich unbefugt Zutritt zum Stollen verschaffte und vermutlich durch einen selbst ausgelösten Erdeinbruch ums Leben kam. Die Bergung gestaltet sich aufgrund der schwierigen Bedingungen unter Tage äußerst kompliziert.

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