5.12.2024
IDBuzz Fertigung Standortfrage offen

Volkswagen überlegt ID.Buzz-Produktion zu verlagern

Im Rahmen seiner Kostensenkungsmaßnahmen erwägt Volkswagen, die Produktion des Elektro-Kleinbusses ID.Buzz von Hannover nach Polen zu verlagern. Wie die „Hannoversche Allgemeine“ unter Berufung auf Mitarbeiterkreise berichtet, wurde diese Möglichkeit auf einer internen Betriebsversammlung von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) bestätigt (HAZ). Ein VWN-Sprecher bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die Prüfung verschiedener Szenarien, nannte aber keine Details (ZEIT ONLINE). Demnach werden sowohl eine vollständige als auch eine teilweise Verlagerung der Produktion in das polnische VWN-Werk in Poznań (Posen) in Betracht gezogen (Stern).

Planungsrunde verschoben

Aus Konzernkreisen verlautet, dass die Verlagerung der ID.Buzz-Produktion nur eine von mehreren Optionen sei, die in der aktuellen Planungsrunde geprüft werden. Eine finale Entscheidung steht noch aus. Die eigentlich für November angesetzte Planungsrunde, in der konzernweit über Investitionen und die Auslastung der Werke für die nächsten fünf Jahre entschieden wird, wurde aufgrund des andauernden Tarifkonflikts mit der IG Metall verschoben (MarketScreener). Ein neuer Termin ist noch nicht bekannt.

Zukunft des Standorts Hannover

Der ID.Buzz wird aktuell ausschließlich im VWN-Stammwerk in Hannover produziert. Nach dem Produktionsende des Verbrenner-Transporters T6.1 im Juni 2024 ist der Elektro-Bulli neben dem 2021 eingeführten Multivan nur noch eines von zwei in Hannover gefertigten Modellen (Süddeutsche Zeitung). Der ID.Buzz, der 2022 als Hoffnungsträger gestartet war, blieb bislang deutlich hinter den Erwartungen zurück. Im ersten Halbjahr 2024 wurden nur 14.600 Fahrzeuge ausgeliefert. Das entspricht zwar einem Plus von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, liegt aber weit unter dem einst angestrebten Ziel von 130.000 Fahrzeugen pro Jahr (Tagesschau). Die „Zeit“ berichtet, VW-Markenchef Thomas Schäfer betone die Notwendigkeit von Kapazitätsreduzierungen und schließe Werksschließungen nicht aus (ZEIT ONLINE).

Die IG Metall fordert im Rahmen der Tarifverhandlungen sieben Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten und spricht sich gegen Werksschließungen aus. VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo drohte mit massiven Streiks, sollten die Lösungsvorschläge der Arbeitnehmerseite nicht ernst genommen werden (Grafschafter Nachrichten).

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