Der Traum von den eigenen vier Wänden ist für viele Menschen ein zentrales Lebensziel. Doch die Realisierung dieses Traums hängt maßgeblich von den finanziellen Möglichkeiten ab. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) berichtet, ist die Frage "Wie viel Haus kann ich mir leisten?" für viele Kaufinteressenten komplex. Die Höhe des möglichen Kaufpreises hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das verfügbare Einkommen, Eigenkapital und die aktuellen Zinsen.
Baufinanzierer legen im Kundengespräch meist zwei Regeln zugrunde: Die monatliche Kreditrate sollte maximal ein Drittel des Haushaltseinkommens betragen, und die Käufer sollten 20 Prozent des Kaufpreises sowie die Nebenkosten (rund 10 Prozent) aus Eigenkapital decken können. Wie die F.A.S. erläutert, lässt sich anhand dieser Empfehlungen der maximal leistbare Kaufpreis abschätzen.
Ein Beispiel der F.A.S.: Ein Paar mit einem gemeinsamen Nettoeinkommen von 5000 Euro könnte demnach eine Immobilie für 460.000 Euro finanzieren. Bei einer Tilgungsrate von zwei Prozent und einem Zinssatz von 3,37 Prozent (entsprechend dem aktuellen Niveau für zehnjährige Zinsbindung laut Interhyp) läge die monatliche Rate bei 1650 Euro. Das Paar bräuchte 138.000 Euro Eigenkapital plus 46.000 Euro für Nebenkosten. Die Rückzahlung wäre in etwa 20 Jahren abgeschlossen.
In Ballungszentren gestaltet sich die Suche nach Immobilien in dieser Preisklasse oft schwierig. Franziska Zolldahn von Interhyp betont gegenüber der F.A.S., dass Immobilien in den Speckgürteln der Großstädte deutlich günstiger seien. Auch bei älteren Immobilien gebe es oft Verhandlungsspielraum, so die Expertin. Die Nachfrage nach Bestandsimmobilien ist laut Daten von Hüttig & Rompf aktuell hoch. Käufer sollten sich jedoch vorab über mögliche Sanierungskosten informieren.
Um den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, gibt es verschiedene Stellschrauben bei der Finanzierung. Eine Möglichkeit ist, die monatliche Rate zu senken und die Kreditlaufzeit zu verlängern. Die F.A.S. weist jedoch darauf hin, dass die Tilgung spätestens bis zur Rente abgeschlossen sein sollte, eine Laufzeit von über 30 Jahren ist daher nicht empfehlenswert. Nachteilig bei dieser Variante sind die höhere Gesamtzinslast und die Unsicherheit über die Zinsentwicklung.
Ein weiterer Faktor ist das Eigenkapital. Wer mehr als die empfohlenen 20 Prozent plus Nebenkosten ansparen kann oder Unterstützung von der Familie erhält, muss weniger Kredit aufnehmen und kann möglicherweise günstigere Konditionen bei der Bank aushandeln. Auch Förderprogramme können hilfreich sein. Umgekehrt besteht die Möglichkeit, bei geringerem Eigenkapital einen höheren Kredit zu beantragen, was jedoch höhere Rückzahlungsbeträge bedeutet.
Schließlich rät die F.A.S. dazu, die eigenen Ausgaben zu überprüfen. Ein Abweichen von der Ein-Drittel-Regel ist möglich, wenn an anderer Stelle gespart werden kann, das Einkommen hoch ist oder Gehaltssteigerungen zu erwarten sind. Paare sollten die Familienplanung berücksichtigen, da ein vorübergehend niedrigeres Einkommen durch Elternzeit die finanzielle Belastung erhöhen kann. Der Kredit kann dann auch die Hälfte des Einkommens ausmachen.
Auch andere Finanzportale bieten nützliche Informationen und Tools zur Budgetplanung für den Immobilienkauf. So bietet Dr. Klein einen Budgetrechner an, der den maximalen Kaufpreis und Kreditbetrag basierend auf dem Nettohaushaltseinkommen berechnet (Dr. Klein Budgetrechner). Die Sparkasse (Sparkassen-Budgetrechner), Verivox (Verivox Ratgeber), Finanzfluss (Finanzfluss Rechner), Baufi24 (Baufi24 Budgetrechner), Check24 (Check24 Budgetrechner) und die Volksbanken Raiffeisenbanken (VR-Ratgeber) bieten ebenfalls Rechner und Ratgeber zum Thema Immobilienfinanzierung an.
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