19.10.2024
Impfung für Tiere: Niedersachsen kämpft gegen die Blauzungenkrankheit

Kampf gegen Virus: Tausende Tiere gegen Blauzungenkrankheit geimpft

Im Rahmen der intensiven Bekämpfung der Blauzungenkrankheit (BTV-3) hat das niedersächsische Landwirtschaftsministerium kürzlich bekannt gegeben, dass bereits Tausende von Tieren in Niedersachsen geimpft wurden. Bis zum 21. August 2024 erhielten etwa 117.000 Schafe, 75.000 Rinder und 4.800 Ziegen den entsprechenden Impfstoff. Diese Impfmaßnahmen sind eine Reaktion auf die rapide Ausbreitung der Tierseuche, die seit dem ersten registrierten Fall im Oktober 2023 im Landkreis Ammerland in alarmierender Geschwindigkeit zugenommen hat.

Ausbreitung der Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit ist eine virale Erkrankung, die durch blutsaugende Mücken, bekannt als Gnitzen, übertragen wird. Die jüngsten Wetterbedingungen, insbesondere die feucht-warmen Temperaturen, haben zur erhöhten Aktivität dieser Insekten beigetragen, was das Risiko einer Infektion für die Tiere erheblich steigert. Nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle auf über 1.000 erhöht, was die Dringlichkeit von Impfungen unterstreicht.

Appell an die Tierhalter

Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte hat alle Tierhalter eindringlich aufgefordert, ihre Tiere impfen zu lassen. Sie betonte, dass die finanziellen Kosten der Impfungen im Vergleich zu den potenziellen wirtschaftlichen Verlusten, die durch einen Ausbruch der Krankheit entstehen könnten, gering sind. Laut den aktuellen Daten des Ministeriums leben in Niedersachsen etwa 2,44 Millionen Rinder, 237.000 Schafe und 29.000 Ziegen, was die Notwendigkeit einer umfassenden Impfkampagne verdeutlicht.

Bundesweite Situation

Die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit ist nicht auf Niedersachsen beschränkt. In ganz Deutschland wurden mittlerweile Fälle in mehreren Bundesländern registriert, wobei Nordrhein-Westfalen mit über 2.000 betroffenen Betrieben an der Spitze steht, gefolgt von Niedersachsen mit mehr als 900 Betrieben. Insgesamt wurden seit Herbst 2023 in über 3.200 Betrieben Fälle von BTV-3 gemeldet.

Gesundheitliche Auswirkungen der Krankheit

Die Blauzungenkrankheit kann bei infizierten Tieren zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können. Für Menschen stellt das Virus jedoch keine Gefahr dar, und der Verzehr von Fleisch oder Milchprodukten ist nach Angaben der Behörden unbedenklich. Neben Schafen und Rindern können auch andere Tierarten wie Alpakas, Lamas sowie Rehe und Damwild von der Krankheit betroffen sein.

Impfstrategien und Unterstützung für Landwirte

Um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, haben die Behörden verschiedene Impfstrategien entwickelt. Es gibt spezielle Impfstoffe, die für die Bekämpfung von BTV-3 zugelassen sind. Die Landesregierung hat zudem finanzielle Unterstützung für die Impfungen bereitgestellt, um eine flächendeckende Immunisierung der Tierbestände zu fördern. Dies ist besonders wichtig, um die Gesundheit der Tiere zu schützen und wirtschaftliche Schäden für die Landwirte zu minimieren.

Fazit

Die Bekämpfung der Blauzungenkrankheit erfordert eine koordinierte Anstrengung von Landwirten, Behörden und Tierärzten. Die Impfungen sind ein entscheidender Schritt, um die Gesundheit der Tiere zu sichern und die wirtschaftlichen Folgen eines Ausbruchs zu verhindern. Es bleibt zu hoffen, dass die Impfkampagnen erfolgreich verlaufen und die Ausbreitung der Krankheit eingedämmt werden kann.

Quellen: dpa, niedersächsisches Landwirtschaftsministerium, weitere lokale Berichterstattung.

Weitere
Artikel