19.10.2024
Strategischer Hamas-Tunnel unter UNRWA-Hauptquartier in Gaza entdeckt
Im Gazastreifen hat das israelische Militär nach eigenen Angaben einen Tunnel entdeckt, der eine besondere strategische Bedeutung für die Hamas gehabt haben soll. Der Tunnel befand sich unter dem Hauptquartier des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in der Stadt Gaza und war laut Militärangaben 700 Meter lang und 18 Meter tief. Über die Existenz und Nutzung dieses Tunnels, der offenbar auch mit der elektrischen Infrastruktur des UNRWA-Sitzes verbunden war, gab es vonseiten der UNRWA keine Kenntnisse. Das Hilfswerk hatte das Hauptquartier in der Stadt Gaza bereits am 12. Oktober geräumt und somit wenige Tage nach dem Angriff der Hamas auf Israel verlassen. Die Entdeckung des Tunnels erfolgte im Rahmen von Operationen in der Nähe einer von der UNRWA betriebenen Schule. Die israelische Armee und der Geheimdienst Shin Bet gaben an, dass der Tunnel ein wichtiger Bestandteil der militärischen Aufklärungsdienste der Hamas gewesen sei. Dieser Fund weckt zugleich neue Fragen über die Rolle von UNRWA-Einrichtungen und deren mögliche Nutzung durch militante Gruppen. Diese Entdeckung fällt in eine Zeit, in der das UNRWA bereits international in der Kritik steht. Vorwürfe, dass Mitarbeiter des Hilfswerks in den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober verstrickt gewesen seien, haben zu einer vorübergehenden Einstellung der Zahlungen einiger Länder an das Hilfswerk geführt. Der Vorfall vom 7. Oktober, bei dem israelischen Angaben zufolge rund 1200 Menschen getötet und 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, hat die Region in einen Zustand erhöhter Spannung versetzt. In Reaktion darauf kündigte Israel die Vernichtung der Hamas an und startete einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Die Hamas selbst meldete nach eigenen, nicht unabhängig überprüfbaren Angaben, dass seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes mehr als 28.000 Menschen getötet worden seien. Die jüngsten Entwicklungen und die Entdeckung des Tunnels unterstreichen die anhaltende Komplexität und Brisanz der Sicherheitslage im Gazastreifen. Sie werfen zudem ein Licht auf die Herausforderungen humanitärer Organisationen in Konfliktgebieten und die Notwendigkeit, ihre Neutralität und Sicherheit zu gewährleisten.
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