October 5, 2024
Israels Strategie gegen die Hisbollah: Keine Kompromisse in der Offensive

Israels Armeechef: Keine Zugeständnisse an Hisbollah

Der israelische Armeechef Herzi Halevi hat sich erneut für ein hartes Vorgehen gegen die libanesische Hisbollah-Miliz ausgesprochen. „Wir müssen weiterhin Druck auf die Hisbollah ausüben und dem Feind weiteren und kontinuierlichen Schaden zufügen, ohne Zugeständnisse und ohne Ruhepause für die Organisation“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) den israelischen Generalstabschef.

Diese Aussage folgt auf die Ankündigung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu Ende September, die Hisbollah mit aller Kraft zu bekämpfen. Israel werde nicht aufhören, bis die Ziele des Landes erreicht seien, so Netanjahu. Zu den wichtigsten Zielen gehört die Rückkehr der israelischen Vertriebenen in ihre Heimatorte im Norden des Landes. Zuvor hatte eine Gruppe von Staaten, darunter die USA und Deutschland, eine Kampfpause gefordert, um eine diplomatische Lösung des Konflikts zu ermöglichen.

Israel befürchtet jedoch, dass die mit dem Iran verbündete Hisbollah eine Waffenruhe nutzen könnte, um sich von den Angriffen der vergangenen Tage und Wochen zu erholen und neu zu formieren.

Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Südlibanon wurden nach Angaben von Armeesprecher Daniel Hagari rund 440 Mitglieder der Hisbollah bei Kämpfen und Luftangriffen getötet, darunter 30 Kommandeure. Diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die Hisbollah selbst macht derzeit keine Angaben zu eigenen Verlusten.

Die israelische Armee teilte außerdem mit, dass Soldaten einen 250 Meter langen Hisbollah-Tunnel im Südlibanon zerstört hätten. Der Tunnel sei für einen geplanten Terrorüberfall der Miliz in Nordisrael bestimmt gewesen. In dem unterirdischen Tunnelsystem befanden sich unter anderem eine Küche und Wohnräume, die den Hisbollah-Mitgliedern längere Aufenthalte im Untergrund ermöglicht hätten, so Hagari. Der Tunnel befindet sich den Angaben zufolge rund 300 Meter von der israelischen Grenze entfernt. Die Armee veröffentlichte Aufnahmen des unterirdischen Komplexes. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.

Quelle: dpa

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