October 4, 2024
Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Libanon amid ongoing conflict

Angesichts der anhaltenden Kampfhandlungen im Nahen Osten hat die Bundesregierung am Freitag erneut deutsche Staatsbürger aus dem Libanon ausgeflogen. Wie das Auswärtige Amt über den Onlinedienst X mitteilte, befanden sich 219 Personen an Bord des Airbus A330 der Luftwaffe, die als besonders gefährdet eingestuft wurden. Die Maschine brachte auf ihrem Hinflug zudem mehrere Tonnen Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung in die Krisenregion.

Die Evakuierungsflüge der Bundesregierung finden vor dem Hintergrund der anhaltenden Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah statt. Nachdem sich die Auseinandersetzungen zunächst auf den Süden des Libanon konzentriert hatten, weitete Israel seine Angriffe in den vergangenen Wochen auf das gesamte Land aus. Auch Ziele in der Hauptstadt Beirut wurden bombardiert.

Die Hamas bestätigte am Freitagabend den Tod eines ihrer Kommandeure im Westjordanland. Sahi Jasser Oufi und sieben weitere Kämpfer seien bei einem israelischen Angriff in Tulkarem ums Leben gekommen, teilten die Al-Kassam-Brigaden mit. Das israelische Militär hatte die Tötung Oufis bereits am Vortag gemeldet.

US-Präsident Joe Biden riet Israel unterdessen von Angriffen auf die iranische Öl-Infrastruktur ab. „Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich über andere Alternativen nachdenken, als Ölfelder anzugreifen“, sagte Biden bei einem überraschenden Auftritt in der regelmäßigen Pressekonferenz des Weißen Hauses. Israel habe sich bislang nicht festgelegt, wie es auf den jüngsten iranischen Angriff von Dienstagabend reagieren wolle.

Die USA griffen am Freitag 15 Ziele in von den Huthis kontrollierten Gebieten im Jemen an. Unter den Zielen befanden sich nach Angaben des für den Nahen Osten zuständigen US-Zentralkommandos Centcom auch „offensive militärische Fähigkeiten“ der Miliz. Die Angriffe seien ausgeführt worden, um die Freiheit der Schifffahrt zu schützen. Zuvor hatte der von den Huthis betriebene TV-Sender Al-Masirah von Angriffen auf vier Städte im Jemen berichtet.

Die Vereinten Nationen verurteilten einen israelischen Angriff im Westjordanland mit 18 Toten scharf. Der „illegale Luftangriff“ sei „Teil eines höchst bedenklichen Musters rechtswidriger Gewaltanwendung“ bei Einsätzen der israelischen Armee im Westjordanland, erklärte das UN-Menschenrechtsbüro für die palästinensischen Gebiete.

Im Libanon mussten drei Krankenhäuser ihren Betrieb einstellen. Das Sainte-Thérèse-Krankenhaus am Rande der südlichen Vororte von Beirut meldete laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA „schwere Schäden“. Das Mais-al-Dschabal-Krankenhaus unweit der Grenze zu Israel kündigte ebenfalls die „Einstellung der Arbeit aller Abteilungen“ an. Der Direktor des staatlichen Krankenhauses von Mardsch Ajun im Südlibanon, Mouenes Kalakesch, sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei einem israelischen Luftangriff am Haupteingang der Klinik seien Rettungswagen und Sanitäter getroffen worden.

Der iranische Außenminister Abbas Aragtschi sagte den „Freunden Teherans“ im Libanon bei einem Besuch in Beirut die Unterstützung des Iran zu. Die Islamische Republik Iran stehe „fest an der Seite ihrer Freunde im Libanon“, erklärte Aragtschi. Teheran unterstütze den Libanon, seine schiitische muslimische Gemeinschaft und die Hisbollah-Miliz.

Quellen:

- FAZ - Tagesschau - Zeit Online - Zeit Online - FAZ - ZDF - Tagesschau - Süddeutsche Zeitung
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