Drei Jahre nach dem tragischen Seilbahnunglück am Ještěd (Jeschken) in Liberec, bei dem am 31. Oktober 2021 ein Mitarbeiter der tschechischen Staatsbahn ums Leben kam, hat die Eisenbahnaufsicht ihren Abschlussbericht vorgelegt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurden schwerwiegende technische Mängel als Ursache für den Absturz einer Gondel festgestellt. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich keine Passagiere in der Kabine, die für 34 Personen ausgelegt war.
Der Bericht der Aufsichtsbehörde benennt den Bruch eines stark korrodierten Zugseils als unmittelbare Ursache für den Absturz. Die Gondel stürzte daraufhin unkontrolliert ins Tal. Eine automatische Notbremsanlage, die den Absturz hätte verhindern können, war entgegen den Vorschriften und der technischen Dokumentation entfernt worden, so die dpa.
Die staatliche Eisenbahninspektion räumt in ihrem Bericht, wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/08/technische-maengel-fuehrten-zu-seilbahnunglueck-in-liberec) berichtet, eigene Versäumnisse ein. Die Aufsicht über die regelmäßigen Revisionen und technischen Überprüfungen sei unzureichend gewesen. Um zukünftig schärfere Kontrollen zu gewährleisten, fordert die Behörde Gesetzesänderungen.
Gegen drei Personen wird wegen fahrlässiger Gemeingefährdung ermittelt. Dieser Straftatbestand greift, wenn eine Gefahr für Leib oder Leben einer größeren Anzahl von Menschen herbeigeführt wird.
Die 1933 erbaute und 1975 modernisierte Seilbahn auf den Ještěd, den Hausberg von Liberec, ist seit dem Unglück außer Betrieb. Die tschechische Staatsbahn České dráhy (ČD) war Betreiber der Anlage. Die Stadt Liberec hat, laut dpa, Interesse an einer Übernahme der Grundstücke und dem Neubau einer Seilbahn bekundet. Diese soll in einer verlängerten Variante bis zur Endhaltestelle der Straßenbahn führen.
- Zeit Online: Technische Mängel führten zu Seilbahnunglück in Liberec
- dpa
- Süddeutsche Zeitung
- Stern
- LandesEcho
- Der Standard
- Sächsische Zeitung
- Lok Report
- Bautzener Bote
- Mitteldeutsche Zeitung