Die Warenhauskette Galeria steht nach drei Insolvenzverfahren innerhalb weniger Jahre erneut vor großen Herausforderungen. Trotz der Übernahme durch die neuen Eigentümer Richard Baker und Bernd Beetz im August, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, ist die Zukunft des Unternehmens ungewiss. Die Stimmung unter den verbliebenen Mitarbeitern ist angespannt, insbesondere angesichts der bevorstehenden Weihnachtszeit und der Frage, was danach kommt. Ein überraschender Deal mit dem Discounter Lidl sorgt für einen Hoffnungsschimmer, wie die Süddeutsche Zeitung am 14. November 2024 berichtete.
Die wiederholten Insolvenzen haben tiefe Spuren hinterlassen. Wie die Tagesschau am 29. Juli 2024 berichtete, endete das dritte Insolvenzverfahren im Juli 2024. Der damalige Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus zeigte sich optimistisch, betonte die reduzierte Kostenstruktur und die Namensänderung zu "Galeria". Dennoch bleiben Einzelhandelsexperten skeptisch, ob die Modernisierung gelingen kann. Professor Martin Fassnacht von der WHU sieht laut Tagesschau keinen Platz mehr für Galeria im Markt, angesichts der starken Konkurrenz im Textil-, Kosmetik- und Onlinehandel. Auch Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein hält eine vierte Insolvenz für unvermeidbar, wie die Tagesschau berichtet.
Die neuen Eigentümer versprechen eine neue Unternehmenskultur und konzentrieren sich auf das Kerngeschäft als Warenhaus, wie die Tagesschau berichtet. Geplant sind eine stärkere lokale Ausrichtung und Filialmodernisierungen. Doch die Herausforderungen bleiben groß. Die Tarifauseinandersetzung mit ver.di belastet das Unternehmen zusätzlich. Die Gewerkschaft fordert die Rückkehr zum Flächentarifvertrag, während Galeria einen eigenen Warenhaus-Tarifvertrag vorschlägt, der laut ver.di fast 30 Prozent unter dem Flächentarifvertrag liegt. Wie ver.di am 5. November 2024 berichtete, rief die Gewerkschaft die Galeria-Beschäftigten in Berlin zum Streik auf, nachdem die Schließung der Filiale am Alexanderplatz angekündigt wurde.
Die Situation ist komplex und die Zukunft von Galeria ungewiss. Die Süddeutsche Zeitung beschreibt die angespannte Lage der Beschäftigten und die Suche nach einem tragfähigen Zukunftskonzept. Die Textilwirtschaft berichtete am 9. Januar 2024 über die erneute Insolvenz und zitierte das Management, das von einem "Befreiungsschlag" sprach. Der Merkur interviewte am 13. Januar 2024 den Handelsexperten Johannes Berentzen, der eine Zerschlagung des Unternehmens für wahrscheinlich hält. Auch der Stern berichtete am 9. Januar 2024 über die Insolvenz und die damit verbundenen Herausforderungen.
Die Kooperation mit Lidl könnte ein wichtiger Schritt sein, um die Attraktivität der Warenhäuser zu steigern und neue Kundengruppen zu gewinnen. Ob dies jedoch ausreicht, um Galeria langfristig zu retten, bleibt abzuwarten.
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