Jürgen Klopp, die deutsche Trainer-Ikone, wurde am Dienstag im Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der 57-Jährige zeigte sich sichtlich gerührt und nahm die Ehrung in einem eleganten schwarzen Anzug, weißen Sneakern und mit neuer Kurzhaarfrisur entgegen.
Die Auszeichnung würdigt nicht nur Klopps sportliche Erfolge, sondern auch sein Engagement für die Werte der Demokratie. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, betonte Steinmeier in seiner Rede die Bedeutung der freiheitlichen Demokratie und hob hervor, dass Klopp und die 27 weiteren Preisträger sich "auf besondere Weise um unser wiedervereintes Land verdient gemacht" hätten. Sie würden "uns zeigen, wie das ganz praktisch geht, die Werte unserer Demokratie mit Leben zu füllen."
Klopp verfolgte Steinmeiers Rede aufmerksam aus der ersten Reihe und zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der anderen Geehrten. "Es ist wirklich sehr, sehr besonders. Hier sind ganz viele Menschen mit unglaublich tollen Lebensleistungen. Deshalb fühle ich mich sehr demütig und sehr klein in einer Gruppe von so außergewöhnlichen Menschen mit so außergewöhnlichen Geschichten", sagte Klopp. "Wir freuen uns alle sehr über die Auszeichnung. Es war ein sehr würdevolles Event."
Vor der Verleihung plauderte Klopp mit den anderen Würdenträgern, tauschte Zärtlichkeiten mit seiner Ehefrau Ulla aus und lauschte einer Darbietung von Joseph Haydns "Reiterquartett".
Die Begründung für die Auszeichnung hob hervor, dass Klopp "Erfolg und Ruhm nie davon abgebracht" hätten, "sich jedem einzelnen Sportler zuzuwenden und in ihm den Menschen zu sehen". Zudem habe er sich "immer viel Zeit" für seine "zahlreichen Fans" genommen und sich "auch der gesamten Region, in der er gelebt hat, zugewandt."
Von Liverpool aus habe der "populärste Deutsche in Großbritannien" außerdem "erheblich zu einem positiven Bild unseres Landes beigetragen", so die Begründung weiter. Klopp selbst kommentierte dies mit einem Augenzwinkern: "Wir haben in England gezeigt, dass wir nicht so schlimm sind."
Besonders hervorgehoben wurde Klopps gesellschaftliches und soziales Engagement. Er setze sich für "benachteiligte junge Menschen" ein, engagiere sich für "Toleranz" und zeige, "wie Zusammenhalt und Solidarität gelebt werden können", so die dpa in ihrem Bericht. "Jürgen Klopp ist damit vielen ein großes Vorbild geworden - und ein herausragender Fußballbotschafter weit über die Sportwelt hinaus."
Klopp, der seine Trainerkarriere inzwischen beendet hat, feierte bei seinen Stationen FSV Mainz 05, Borussia Dortmund und FC Liverpool zahlreiche Erfolge. Mit dem BVB wurde er unter anderem zwei Mal Deutscher Meister (2011, 2012) und gewann 2012 das Double. Mit dem FC Liverpool holte der zweifache Welttrainer des Jahres die Champions League (2019) und wurde englischer Meister (2020).
Obwohl Klopp derzeit eine Pause von der Trainerbank einlegt, wird er immer wieder als potenzieller Nachfolger von Bundestrainer Hansi Flick gehandelt. Auf die Frage nach seinen Ambitionen in diese Richtung reagierte Klopp jedoch zurückhaltend.
Die Verleihung des Bundesverdienstordens an Jürgen Klopp ist eine verdiente Anerkennung für seine außergewöhnlichen Leistungen im Sport und sein beispielhaftes Engagement für die Gesellschaft.
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