Der Landesanglerverband Thüringen schlägt Alarm: Fischwilderei stellt für die deutschen Angelvereine ein zunehmendes Problem dar. Wie der Verbandsgeschäftsführer André Pleikies berichtet, führe die illegale Praxis vor allem unter den ehrenamtlichen Helfern zu Frustration und Enttäuschung. Die Angler fühlen sich von der Politik im Stich gelassen, wie die Zeit am 29. September 2024 berichtete.
„Es ist bedauerlich, dass das Engagement derjenigen, die sich für die Gewässerordnung einsetzen, durch Fischwilderei untergraben wird“, so Pleikies. Er fordert mehr Unterstützung und Respekt von Seiten der Politik und der Staatsanwaltschaften, um die Motivation der Vereinsmitglieder aufrechtzuerhalten.
Fischwilderer, so die Definition, betreiben das Angeln ohne jegliche Erlaubnis. Ihnen fehlt in der Regel der Fischereischein sowie weitere notwendige Dokumente für den legalen Fischfang. Laut Aussage eines Sprechers des Justizministeriums kann diese Straftat mit empfindlichen Geldbußen oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren geahndet werden. Die Realität sieht jedoch häufig anders aus.
Wie die Zeit berichtet, werden viele Verfahren gegen Fischwilderer eingestellt. Insbesondere dann, wenn der Wert des erbeuteten Fisches die Grenze von 25 Euro nicht überschreitet und die Schuld des Täters als geringfügig eingestuft wird, sehen die Behörden oft „kein öffentliches Interesse an der Verfolgung“ des Vergehens. Für die Anglervereine ist dies ein Dorn im Auge. Sie kritisieren, dass diese Praxis die aufgebrachte Zeit und die finanziellen Mittel der Angler, die in die Hege und Pflege der Fischbestände investieren, nicht ausreichend würdigt.
Die Folge: „Kopfschütteln, Wut und Fassungslosigkeit“ bei den Anglern und Fischpächtern. Um den illegalen Fischfang einzudämmen, fordern die Angelvereine ein konsequenteres Vorgehen der Behörden gegen Fischwilderer. Nur so könne der Frust der Angler und die Gefährdung der Fischbestände nachhaltig bekämpft werden.
Quellen:
