Karin Prien gehört zu den profiliertesten Politikerinnen in den Reihen der CDU. Die 1965 in Amsterdam geborene Juristin und Politikerin hat sich in den letzten Jahren als Bildungsministerin in Schleswig-Holstein und stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende einen Namen gemacht.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, trat Prien bereits 1981 in die CDU ein. Nach Stationen in der Hamburger Kommunalpolitik wurde sie 2011 erstmals in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Dort machte sie sich als schulpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende einen Namen.
2017 wechselte Prien dann in die Landespolitik Schleswig-Holsteins. Wie der Norddeutsche Rundfunk meldet, wurde sie am 28. Juni 2017 zur Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein im Kabinett von Ministerpräsident Daniel Günther ernannt. Dieses Amt hat sie bis heute inne.
Innerhalb der CDU gilt Prien als moderate Stimme. Laut Berichterstattung der Kieler Nachrichten gehörte sie zu den Initiatoren der "Union der Mitte", die als Gegengewicht zum rechtskonservativen Flügel in der Partei gegründet wurde. Prien setzt sich für einen liberaleren Kurs in gesellschaftspolitischen Fragen ein.
Seit Januar 2022 ist Karin Prien zudem eine von fünf stellvertretenden Bundesvorsitzenden der CDU unter Parteichef Friedrich Merz, wie die FAZ berichtet. In dieser Funktion hat sie weiteren Einfluss auf die Ausrichtung der Partei gewonnen.
Als Bildungsministerin setzt sich Prien besonders für Bildungsgerechtigkeit und die Stärkung des Bildungssystems ein. Dabei vertritt sie durchaus konservative Positionen, etwa wenn es um Leistungsanforderungen geht.
In der Asyl- und Migrationspolitik plädiert Prien für einen differenzierten Ansatz. Wie sie gegenüber den Kieler Nachrichten betonte, müsse man die Belastungen durch Zuwanderung ernst nehmen, aber gleichzeitig auch den Fachkräftemangel im Blick haben. Sie spricht sich für ein Einwanderungsgesetz aus.
Prien scheut sich nicht, auch innerparteilich klare Positionen zu beziehen. So forderte sie Anfang 2022 den Parteiausschluss des umstrittenen Ex-Verfassungsschutzchefs Hans-Georg Maaßen, wie der Spiegel berichtete. Auch gegenüber dem CSU-Kurs in der Flüchtlingspolitik äußerte sie sich in der Vergangenheit kritisch.
Mit ihren klaren Standpunkten und ihrer Bereitschaft zum innerparteilichen Diskurs hat sich Karin Prien als eine der profiliertesten CDU-Politikerinnen etabliert. Als stellvertretende Bundesvorsitzende wird sie die Ausrichtung der Partei in den kommenden Jahren weiter mitprägen.
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