Corinna Harfouch gehört zu den renommiertesten und vielseitigsten Schauspielerinnen Deutschlands. Obwohl sie vor allem für ihre Rollen in Film und Theater bekannt ist, hat sie sich gelegentlich auch zu politischen Themen geäußert.
Wie der Spiegel berichtete, übte Harfouch 2014 deutliche Kritik an ARD und ZDF. Sie bemängelte, dass es bei den öffentlich-rechtlichen Sendern "nur noch ganz wenige Redaktionen [gebe], über die ich sage: Die sind noch irgendwie bei Trost, die denken noch nach, die pflegen noch eine Fantasie, die nicht von Tausenden Regeln erstickt ist". Harfouch beklagte ein System, "in dem sich der einzelne Mensch kaum noch gegen den Apparat durchsetzen kann".
Wie die Stiftung Kunst und Natur mitteilte, gründete Harfouch 2019 gemeinsam mit dem Literaturwissenschaftler Erdmut Wizisla einen Theaterverein in der brandenburgischen Gemeinde Schorfheide. Ziel des Vereins ist es, das kulturelle Angebot im ländlichen Raum zu bereichern. Dies zeigt Harfouchs Engagement für die Förderung von Kunst und Kultur abseits der Metropolen.
In ihrer Arbeit als Schauspielerin hat sich Harfouch auch immer wieder mit politisch relevanten Themen auseinandergesetzt. Wie die Zeit berichtete, spielte sie 2020 in dem Film "Kranke Geschäfte" eine Ärztin, die an Medikamentenstudien westlicher Pharmafirmen mit DDR-Bürgern als Probanden beteiligt war. Der Film thematisierte die problematische Praxis von Medikamententests in der DDR.
Trotz ihres gelegentlichen politischen Engagements sieht sich Harfouch nicht in der aktiven Politik. Wie die Zeit kürzlich meldete, kann sich Harfouch einen Wechsel in die Politik nicht vorstellen. Sie begründete dies damit, dass Politiker ständig "mit Dreck beschmissen" würden und es keinem recht machen könnten. Stattdessen sieht sie ihre Arbeit als Schauspielerin als eine Form des politischen Engagements: "Ich bin lieber in meinem Beruf politisch tätig, indem ich Kunst und Kultur mache. Das empfinde ich als politische Arbeit."
Insgesamt zeigt sich Corinna Harfouch als eine Künstlerin, die sich durchaus zu gesellschaftlichen und politischen Themen äußert, dabei aber den Schwerpunkt auf ihr künstlerisches Schaffen legt. Ihre Kritik an Strukturen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und ihr Engagement für Kultur im ländlichen Raum verdeutlichen, dass sie sich für ein vielfältiges und unabhängiges Kulturleben in Deutschland einsetzt.
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