Die Trainerfrage beim Handball-Bundesligisten ThSV Eisenach hinsichtlich Misha Kaufmann dominiert weiterhin die Schlagzeilen. Wie die Zeit (Zeit Online, 17.12.2024) berichtet, versprach der Verein nach Beratungen der Vereinsführung baldige Klärung der Trainersituation. Geschäftsführer René Witte verkündete auf einer Pressekonferenz, man strebe eine für alle Seiten akzeptable Lösung an und werde diese nach der Winterpause, voraussichtlich im Anschluss an die Partie gegen den HSV Hamburg am 26. Dezember, veröffentlichen. Zuvor steht am 22. Dezember noch das Auswärtsspiel beim SC Magdeburg an.
Zuvor hatte der ThSV Eisenach bekannt gegeben, dass Kaufmann um eine vorzeitige Beendigung seines bis 2027 gültigen Vertrags gebeten habe. Diesem Wunsch des Erfolgstrainers, der den Verein 2023 zum Bundesligaaufstieg und anschließendem Klassenerhalt geführt hatte, habe man entsprochen. Diverse Medienberichte bringen den TBV Stuttgart als Kaufmanns zukünftigen Arbeitgeber ins Spiel. Der 40-jährige Schweizer selbst äußerte sich zwar nicht konkret zu seiner Zukunft, bestätigte jedoch „konstruktive Gespräche“ und unterstrich die Bedeutung des sportlichen Erfolgs für Eisenach. Geschäftsführer Witte reagierte auf entsprechende Fragen zurückhaltend, betonte aber seinen Wunsch nach einer fortgesetzten Zusammenarbeit in der Rückrunde.
Die Lage beim ThSV Eisenach ist angespannt. Wie der MDR (MDR, 16.12.2024) berichtet, hat die Bekanntgabe von Kaufmanns Wechselwunsch für erhebliche Unruhe gesorgt. Die Fans schätzen den Schweizer Trainer, der dem Verein in den vergangenen Jahren zu großen Erfolgen verholfen hat. Als Knackpunkt gilt die von Kaufmann geforderte Professionalisierung des Trainerstabs und der medizinischen Abteilung, die Geschäftsführer Witte aus finanziellen Gründen angeblich abgelehnt hat.
Kaufmanns Berater, Ates Oelke, kritisierte die Kommunikation des Vereins und wies eine Vertragsauflösung oder die Unterzeichnung eines Vertrags bei einem anderen Verein zurück. Laut Oelke hat Kaufmann einen gültigen Vertrag mit dem ThSV Eisenach. Die Thüringer Allgemeine (Thüringer Allgemeine, 15.12.2024) berichtete von Fanprotesten gegen die Vereinsführung und Appellen an Kaufmann, dem Verein treu zu bleiben. Auch die Spieler äußerten sich kritisch. Die Bild (Bild, 14.12.2024) sprach von einer „Handball-Revolte“, bei der sich mehrere Spieler unter dem Hashtag "#tellthetruth" in den sozialen Medien positionierten.
Ungeachtet der Turbulenzen präsentiert sich die Mannschaft sportlich unbeeindruckt. Wie "Die Sachsen" (Die Sachsen, 12.12.2024) berichten, konzentriert sich das Team auf die sportlichen Herausforderungen und konnte zuletzt einen Sieg gegen den 1. VfL Potsdam verbuchen. Kaufmann selbst äußerte sich in Potsdam nicht zu den Gerüchten und betonte die Konzentration auf das Sportliche.
Handball-World (Handball-World.news) zitiert Kaufmann nach dem Spiel gegen Stuttgart mit den Worten: "Das ist für uns alle eine schwarze Stunde". Er schäme sich für die Vorkommnisse und appelliere an alle Beteiligten, wieder aufeinander zuzugehen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Er wolle nicht, dass das gemeinsam Aufbaute zerstört werde.
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