19.10.2024
Keltisches Erbe im Fokus: Die Suche nach gestohlenem Gold

Keltisches Erbe: Keltengold gestohlen - Museumsleiter hofft auf Hinweise

Im November 2022 ereignete sich ein spektakulärer Diebstahl im Kelten Römer Museum in Manching, bei dem der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts entwendet wurde. Der Museumsleiter Tobias Esch äußerte kürzlich seine Hoffnung auf Hinweise zum Verbleib der rund 500 gestohlenen Goldmünzen, die einen geschätzten Wert von über 1,5 Millionen Euro haben. Diese Münzen wurden 1999 bei Ausgrabungen in der Keltenstadt Manching entdeckt und gelten als bedeutender kultureller Schatz.

Der Diebstahl

Die Täter drangen in der Nacht mit schwerem Brechwerkzeug in das Museum ein und entwendeten die wertvollen Münzen aus zwei Vitrinen. Der Einbruch wurde erst am Morgen des folgenden Tages bemerkt. Die Polizei schätzt, dass die Diebe innerhalb von nur neun Minuten agierten. Um ihre Flucht zu erleichtern, sabotierten sie gleichzeitig einen Telekom-Netzknotenpunkt in der Nähe, was zu einem Ausfall der Internet- und Telefonverbindungen in über 13.000 Haushalten führte.

Ermittlungen und Anklage

Nach umfangreichen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Ingolstadt Anklage gegen vier Männer im Alter von 43 bis 51 Jahren erhoben, die in Verbindung mit dem Diebstahl stehen. Diese Männer sitzen seit ihrer Festnahme im Juli 2023 in Untersuchungshaft. Bei einem der Verdächtigen wurden Goldklumpen gefunden, die aus dem gestohlenen Schatz stammen. Eine Analyse ergab, dass etwa 70 antike Münzen zu diesen Klumpen verschmolzen wurden. Der Verbleib der restlichen Münzen bleibt jedoch unklar.

Der kulturelle Wert des Schatzes

Der Goldschatz, der auf etwa 3,74 Kilogramm geschätzt wird, war ein bedeutender Fund für die archäologische Forschung. Esch bezeichnete ihn als „Glücksfall für die wissenschaftliche Forschung“, da er wertvolle Informationen über die Münzprägung der Kelten und die Geschichte der Manchinger Siedlung lieferte. Der Schatz war seit 2006 ein Highlight des Museums und zog fast 300.000 Besucher an, die sich mit dem keltischen Kulturerbe identifizieren konnten.

Hoffnung auf Rückkehr

Trotz des Verlustes des Goldschatzes beherbergt das Museum weiterhin zahlreiche archäologische Funde aus der Region, die als eine der größten und am besten erforschten Siedlungen der europäischen Eisenzeit gilt. Esch bleibt optimistisch und hofft, dass der Prozess gegen die mutmaßlichen Diebe Hinweise auf den Verbleib der noch fehlenden Münzen liefern könnte. „Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt“, sagte er, auch wenn die gefundenen Goldklumpen auf einen schlechten Zustand der restlichen Beute hindeuten.

Schlussfolgerung

Der Diebstahl des keltischen Goldschatzes aus dem Manchinger Museum hat nicht nur einen materiellen, sondern auch einen kulturellen Verlust für die Region bedeutet. Die Ermittlungen dauern an, und die Hoffnung auf eine Rückkehr der wertvollen Münzen bleibt bestehen. Die Öffentlichkeit wird aufgefordert, Hinweise zu geben, um den Verbleib der Münzen zu klären und den kulturellen Schatz der Kelten zu bewahren.

Quellen: dpa, SZ.de, NDR.de, Zeit.de

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