21.1.2025
Keuchhusten-Rekord in Schleswig-Holstein: Fallzahlen explodieren

Keuchhusten-Fälle in Schleswig-Holstein erreichen Rekordhoch

Die Zahl der Keuchhustenfälle in Schleswig-Holstein hat im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Wie die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) mitteilte, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 529 Infektionsfälle in dem nördlichen Bundesland gemeldet. Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren dar und markiert den höchsten Stand seit Einführung der bundesweiten Meldepflicht im Jahr 2013.

Wie der NDR berichtet, wurden 2023 noch 68 Fälle, 2022 nur 25 Fälle und 2021 lediglich 22 Fälle registriert. Der sprunghafte Anstieg wird von Experten mit verschiedenen Faktoren in Verbindung gebracht.

Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest, erklärt den Anstieg wie folgt: "Vor allem die Infektionsschutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie hatten dazu geführt, dass Ansteckungen mit dem Keuchhustenerreger deutlich zurückgingen. Jetzt kann es sich um Nachholeffekte handeln." Laut der Zeit fügte er hinzu, dass ähnliche Entwicklungen auch bei anderen Infektionskrankheiten zu beobachten seien.

Keuchhusten - eine hochansteckende Erkrankung

Keuchhusten, medizinisch als Pertussis bezeichnet, wird durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Die Erkrankung ist besonders für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich, da sie zu schweren Komplikationen führen kann.

Wie die AOK NordWest in einer Pressemitteilung erläutert, treten die typischen Symptome wie Hustenanfälle, Atemnot und Erbrechen nach einer Inkubationszeit von ein bis zwei Wochen auf. Der Krankheitsverlauf kann sich über mehrere Wochen bis Monate erstrecken.

Impfung als wichtige Präventionsmaßnahme

Angesichts der steigenden Fallzahlen betonen Gesundheitsexperten die Bedeutung der Impfung. Die AOK NordWest empfiehlt dringend, insbesondere Säuglinge und Kleinkinder entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) impfen zu lassen.

Laut Angaben der Zeit liegt die Impfquote für die vollständige Grundimmunisierung bei Kindern gegen Pertussis im Alter von 24 Monaten in Schleswig-Holstein bei 85,1 Prozent, bundesweit bei 81,2 Prozent. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass noch Verbesserungspotenzial bei den Impfraten besteht.

Auch Schwangere sollten sich laut den Schutzimpfungs-Richtlinien gegen Keuchhusten impfen lassen. Bei einer Impfung während der Schwangerschaft können schützende Antikörper auf den Fötus übertragen werden, was dem Neugeborenen in den ersten Lebensmonaten einen gewissen Schutz bietet.

Ausblick und Empfehlungen

Obwohl die Fallzahlen stark angestiegen sind, gibt es laut AOK NordWest bisher keine Hinweise darauf, dass der Keuchhusten in dieser Saison noch ansteckender ist als üblich oder dass die Krankheitsverläufe schwerer sind. Dennoch raten Experten zur Wachsamkeit und empfehlen, Impfungen ernst zu nehmen und bei Verdacht auf eine Infektion umgehend ärztlichen Rat einzuholen.

Die Entwicklung der Keuchhustenfälle in Schleswig-Holstein spiegelt einen bundesweiten Trend wider. Es bleibt abzuwarten, ob die Zahlen in den kommenden Jahren wieder sinken oder ob weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Erkrankung notwendig werden.

Quellen:

  • https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Keuchhusten-Zahl-der-Faelle-in-Schleswig-Holstein-stark-gestiegen,shnews1854.html
  • https://www.aok.de/pp/nordwest/pm/keuchhustenfaelle-in-schleswig-holstein-2025/
  • https://www.sat1regional.de/newsticker/keuchhusten-erreicht-hoechststand-in-schleswig-holstein/
  • https://www.zeit.de/news/2025-01/21/keuchhusten-erreicht-hoechststand-in-schleswig-holstein
Weitere
Artikel