28.11.2024
KI-Hype An Den Börsen Zwischen Euphorie Und Absturzangst

Die Angst vor einer KI-Blase im Tech-Sektor

Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit in aller Munde. Der Sektor verzeichnet enorme Investitionen, und die Aktienkurse von KI-Unternehmen sind in den letzten Monaten stark gestiegen. Dieses rasante Wachstum befeuert jedoch auch Bedenken. Die Furcht vor einer KI-Blase an den Börsen wächst, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 28.11.2024 berichtete. Ähnlich wie beim Dotcom-Boom Ende der 1990er Jahre fragen sich Experten, ob die hohen Bewertungen der KI-Unternehmen gerechtfertigt sind und ein möglicher Absturz droht.

Die Tech-Industrie plant, Billionen Dollar in KI zu investieren. Diese immensen Summen unterstreichen das Vertrauen in das transformative Potenzial der Technologie. Bereits 2018 verglich Google-Chef Sundar Pichai die Bedeutung von KI mit grundlegenden Erfindungen wie Elektrizität oder Feuer, berichtete die Tagesschau am 06.09.2024. Diese hohen Investitionen müssen sich jedoch letztendlich rentieren. Die wirtschaftliche Wertschöpfung von KI-Firmen ist bisher noch gering, während die Entwicklungs- und Betriebskosten für generative KI immens sind. So kostet beispielsweise der Betrieb von ChatGPT OpenAI täglich Hunderttausende Dollar, und die Verluste des Unternehmens könnten sich in diesem Jahr auf Milliardenhöhe belaufen, so die Tagesschau.

Der jüngste Kurseinbruch des Chip-Herstellers Nvidia hat die Sorgen über ein mögliches Platzen der KI-Blase verstärkt. Nvidia gilt als Profiteur des KI-Booms, und der Kurssturz verunsicherte die Anleger. Wie die Tagesschau berichtete, verlor Nvidia an einem einzigen Tag Milliarden an Börsenwert. Dies verdeutlicht die starke Konzentration des Aktienmarktes auf wenige Akteure und die damit einhergehenden Risiken. Auch Business Punk berichtete am 6. September 2024 über den Nvidia-Schock und die Befürchtungen eines KI-Crashs. Experten warnen vor einer Überbewertung der Tech-Branche und ziehen Parallelen zur Dotcom-Blase.

Trotz der Warnsignale investieren die großen Tech-Konzerne weiterhin massiv in KI. Sie scheinen von der "Fear of Missing Out" (FOMO), der Angst, den nächsten großen Trend zu verpassen, angetrieben zu sein. Google-Chef Pichai betonte laut Tagesschau, das Risiko, zu wenig in KI zu investieren, sei größer als das Risiko, zu viel zu investieren. Die Unternehmensberatung PwC prognostiziert, dass KI das globale BIP bis 2030 deutlich steigern wird, hauptsächlich durch Produktivitätssteigerungen. Es bleibt jedoch die Frage, wann und ob sich die hohen Investitionen auszahlen werden.

Skeptiker wie der Hedgefonds Elliott Management halten KI für massiv überbewertet. Sie warnen vor einer Blase und vergleichen die aktuelle Situation mit der Dotcom-Blase, wie die Tagesschau berichtet. Auch Analysten großer Banken äußern Zweifel an der kurzfristigen Rentabilität von KI-Investitionen. Die FAZ berichtet von der Angst vor einer KI-Blase und vergleicht die Situation mit dem Radio-Boom der 1920er Jahre. Auch bei Business Insider äußerte ein Stratege die Befürchtung, dass die Tech-Blase platzen könnte.

Ob die KI-Euphorie sich als Blase erweisen wird, lässt sich derzeit nicht beantworten. Die Expertenmeinungen gehen auseinander. Während einige vor einem Absturz warnen, sehen andere in KI einen langfristigen Wachstumsmotor. Beschaffung aktuell kommentierte am 28. August 2024 die Situation und betonte die Notwendigkeit einer realistischen Erwartungshaltung. KI sei kein Allheilmittel, sondern ein Werkzeug, das in Kombination mit menschlicher Expertise eingesetzt werden sollte. Auch der BR berichtete am 13.07.2024 über den KI-Hype und die Gefahr einer Aktienblase. Experten wiesen jedoch auf Unterschiede zur Dotcom-Krise hin und betonten die solidere Basis der KI-Entwicklung.

Die weitere Entwicklung des KI-Sektors und der Aktienkurse bleibt abzuwarten. Anleger sollten die Risiken im Auge behalten und sich nicht von der Euphorie blenden lassen. Die Geschichte der Finanzmärkte zeigt, dass Blasen platzen und zu erheblichen Verlusten führen können. Eine sorgfältige Analyse der Unternehmen und ihrer Geschäftsmodelle ist unerlässlich.

Quellen:

- Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): https://www.faz.net/aktuell/finanzen/tech-aktien-droht-an-der-boerse-eine-ki-blase-110113978.html

- https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/tech-aktien-von-nvidia-und-anderen-in-der-krise-platzt-die-ki-blase-19903329.html

- Tagesschau: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/ki-blase-crash-100.html

- Finanz und Wirtschaft: https://www.fuw.ch/tech-aktien-muss-man-angst-vor-einer-blase-haben-743651171282

- Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/technik/ki/kuenstliche-intelligenz-die-angst-vor-dem-platzen-der-ki-blase-01/100054954.html

- Business Punk: https://www.business-punk.com/2024/09/ki-blase-vor-dem-platzen-boersen-zittern-nach-nvidia-schock/

- Bayerischer Rundfunk: https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/ki-hype-droht-eine-aktienblase-wie-zu-beginn-des-jahrtausends,UIP656Y

- Beschaffung aktuell: https://beschaffung-aktuell.industrie.de/kommentar/platzt-die-ki-blase/

- Business Insider: https://www.businessinsider.de/wirtschaft/international-business/stratege-befuerchtet-dass-die-tech-blase-platzt/

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