15.11.2024
Kimmich Vaterrolle und neuer Blick auf den Fußball

Joshua Kimmich: Vaterrolle verändert Blick auf den Fußball

Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Joshua Kimmich, berichtet, wie die Vaterschaft seine Perspektive auf Siege und Niederlagen im Profifußball verändert hat. Wie die Zeit (ZEIT ONLINE, 15. November 2024) und die Süddeutsche Zeitung (SZ, 15. November 2024) berichten, nimmt der 29-Jährige sportliche Rückschläge, wie das Ausscheiden im EM-Viertelfinale gegen Spanien, gelassener hin als früher. "Noch vor ein paar Jahren hätte ich eine solche Niederlage lange mitgeschleppt", zitiert ihn das Magazin Stern im Interview. "Da wäre ich nur niedergeschlagen gewesen. Jetzt bin ich Familienvater, habe vier Kinder und einen anderen Blick auf die Dinge."

Vom Ehrgeiz zur Gelassenheit

Kimmich, der lange als besonders ehrgeizig galt und nach Niederlagen wie dem WM-Aus in Katar 2018 und 2022 tiefe Enttäuschung zeigte, scheint durch seine Kinder eine neue Balance gefunden zu haben. Die Zeit (ZEIT ONLINE, 15. November 2024) berichtet, dass er nach dem Vorrunden-Aus in Katar von innerer Leere sprach und befürchtete, in ein emotionales Loch zu fallen. Diese Fokussierung ausschließlich auf den Fußball scheint sich nun gewandelt zu haben.

“Meine Kinder applaudieren mir nicht, wenn ich nach einem gewonnenen Spiel nach Hause komme, und sie sind auch nicht traurig, wenn wir gerade bei der EM im eigenen Land ausgeschieden sind", erklärt Kimmich. "Die wollen morgens um halb sieben mit mir Fangen spielen, egal, was der Papa auf dem Fußballplatz erlebt hat. Die Gewichte in meinem Leben haben sich verschoben. Fußball ist wichtig, aber ich definiere mich nicht mehr allein über meinen Beruf.”

Familienleben und Fußball

Auch das Kicken mit dem eigenen Nachwuchs bringt neue Herausforderungen mit sich. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ, 15. November 2024) berichtet, muss sich der DFB-Spielführer im Spiel mit seinen Kindern zurückhalten: "Wenn ich ein Spiel gegen meinen Sohn gewinne, fließen Tränen, dann bekomme ich Ärger mit meiner Frau. Man lernt jedenfalls viel über sich selbst im Spiel mit den Kindern.” Er erzählt, dass er sich in seinen Kindern wiedererkennt: "Wenn mein Sohn beim Fußball auf dem Boden sitzt und weint, denke ich: Hey, nimm’s nicht so schwer, steh einfach wieder auf, weiter geht’s. Und zugleich fühle ich mich an früher erinnert. Ich war genauso, dieser Ehrgeiz, dieses Nicht-verlieren-Können. Bloß, dass das bei mir mit der Kindheit nicht aufgehört hat, sondern viele Jahre so weiterging.”

Kimmichs Aussagen lassen darauf schließen, dass die Vaterrolle ihm eine neue Perspektive auf den Profifußball ermöglicht und ihm hilft, Niederlagen mit mehr Gelassenheit zu begegnen.

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