Die Frage „Wann macht Scholz den Biden?“ dominierte jüngst die Talkshow Maybrit Illner und spiegelt die aktuelle Stimmung wider. Wie die FAZ berichtet, verglich die Sendung die Situation des deutschen Bundeskanzlers mit der des amerikanischen Präsidenten vor den Wahlen. Scholz, dessen Ampel-Koalition mit sinkenden Umfragewerten und parteiinternen Streitigkeiten zu kämpfen hat, sieht sich mit der Frage konfrontiert, ob er überhaupt noch eine Chance auf eine Wiederwahl hat. Ähnlich wie Biden, der vor den US-Wahlen mit gesundheitlichen Problemen und schwindender Unterstützung zu kämpfen hatte, steht Scholz vor der Herausforderung, das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen.
In der Sendung, die laut ZDF vom 14. November 2024 stammte, wurde die prekäre Lage der Ampel-Koalition ausführlich diskutiert. Der SPD-Generalsekretär Matthias Miersch bekräftigte zwar, dass Scholz der Kanzlerkandidat der SPD bleiben werde, doch die anhaltende Kritik an Scholz' Führungsstil und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Deutschlands werfen Zweifel an seinen Erfolgsaussichten auf. Wie der Stern berichtet, wurde in der Sendung auch über mögliche Alternativen innerhalb der SPD spekuliert, darunter Verteidigungsminister Boris Pistorius. Die anhaltende Diskussion um Personalien lenkt jedoch von den eigentlichen inhaltlichen Fragen ab, die im Wahlkampf behandelt werden sollten.
Die Parallelen zu Bidens Situation sind deutlich: Beide Politiker sahen sich mit einer Mischung aus innenpolitischen Herausforderungen und internationalen Krisen konfrontiert. Während Biden mit den Folgen der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine zu kämpfen hatte, muss Scholz sich mit den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges und der Energiekrise auseinandersetzen. Wie n-tv berichtet, betonte Scholz in der Sendung die Bemühungen der Regierung, die Inflation zu bekämpfen und die Wirtschaft zu stabilisieren. Doch die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung könnten Scholz' Chancen auf eine Wiederwahl gefährden.
Die Diskussion bei Maybrit Illner zeigte, dass die Frage nach Scholz' Zukunft eng mit der Frage nach der Zukunft der Ampel-Koalition verknüpft ist. Sollte die SPD bei den nächsten Wahlen deutlich verlieren, könnte dies das Ende der Koalition bedeuten. Wie das RND berichtet, forderte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann in der Sendung einen Kurswechsel in der Migrationspolitik und kritisierte die Wirtschaftspolitik der Regierung. Die unterschiedlichen Positionen der Koalitionspartner und die anhaltenden Streitigkeiten erschweren es Scholz, eine einheitliche Linie zu vertreten und das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen.
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