Der Krankenstand in Rheinland-Pfalz ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtet, lag der Krankenstand bei 5,7 Prozent, nach einem Rekordhoch von 5,9 Prozent im Jahr 2023. Beschäftigte waren durchschnittlich 20 Tage krankgeschrieben – knapp einen Tag weniger als 2023. Die DAK-Gesundheit, deren Datenbasis vom Berliner IGES Institut ausgewertet wurde, gab an, dass bundesweit der Krankenstand bei 5,5 Prozent lag.
Die Hauptursachen für Krankschreibungen waren laut DAK Atemwegserkrankungen, Muskel-Skelett-Probleme und psychische Erkrankungen. Wie die Zeit weiter ausführt, gab es insbesondere bei den Atemwegserkrankungen einen Rückgang. Erkältungen und Bronchitis verursachten 394 Fehltage je 100 Versicherte, ein Rückgang von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu stiegen die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen, wie Depressionen, um 10 Prozent.
Rainer Lange, Landeschef der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz, kommentierte den leichten Rückgang positiv und betonte, dass es entgegen der Entwicklung der letzten drei Jahre keine stetige Steigerung der Fehlzeiten gegeben habe. Wie die Zeit berichtet, erklärte Lange, dass der sprunghafte Anstieg der Fehltage im Jahr 2022 auf die erstmalige elektronische Übermittlung ärztlicher Atteste an die Krankenkassen zurückzuführen sei. Seitdem seien die Fehltage nur geringfügig gestiegen.
Bereits im ersten Halbjahr 2024 verharrte der Krankenstand in Rheinland-Pfalz auf einem hohen Niveau von 6,0 Prozent, wie die DAK-Gesundheit berichtete. Laut der AOK Rheinland-Pfalz stieg der Krankenstand im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar leicht an und erreichte 6,7 Prozent. Die AOK betont, dass ihre Daten als repräsentativ für die gesamte Wirtschaft in Rheinland-Pfalz gelten, da sie Arbeitnehmer und Auszubildende aus allen Branchen versichert. Die TK Rheinland-Pfalz meldete ebenfalls einen Anstieg des Krankenstandes auf ein Rekordhoch in den ersten neun Monaten 2024, hauptsächlich aufgrund einer hohen Krankheitslast in den Sommermonaten. Wie die TK mitteilt, war der Krankenstand im Land mit 5,4 Prozent höher als der Bundesdurchschnitt von 5,2 Prozent.
Laut einer Forsa-Befragung im Auftrag der DAK, die von der Zeit zitiert wird, holen sich 60 Prozent der befragten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz bei jeder Krankmeldung ein ärztliches Attest, obwohl dies nur bei 21 Prozent der Unternehmen ab dem ersten Fehltag erforderlich ist. Die DAK wertet dies als Hinweis auf eine mögliche Misstrauenskultur in den Betrieben.
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