24.1.2025
Hilfslieferungen erreichen den Gazastreifen
Hilfslieferungen für den Gazastreifen nach Waffenruhe

Hilfslieferungen für den Gazastreifen nach Waffenruhe

Nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 20. Januar 2025 erreichen erste Hilfslieferungen die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen. Wie der Deutschlandfunk berichtete, konnten nach der Waffenruhe Hilfslieferungen die Grenze passieren. Das Welternährungsprogramm (WFP) schickte bereits am Mittag des 20. Januar Lastwagen mit Hilfsgütern wie Mehl und Lebensmittelpaketen über die Grenzübergänge Kerem Schalom und Sikim. Auch die F.A.Z. bestätigte die Ausweitung der Hilfslieferungen im Gazastreifen nach Inkrafttreten der Waffenruhe. Die Tagesschau berichtete von ägyptischen Truckern, die Hilfsgüter wie Reis, Zucker, Bohnen, Thunfischkonserven und Milch an die Grenze liefern. Diese werden dann über den Grenzübergang Kerem Schalom auf israelischer Seite kontrolliert und anschließend von palästinensischen Fahrern übernommen.

Die Öffnung der Grenzübergänge, die zuvor zur Verhinderung von Waffenlieferungen an die Hamas geschlossen waren, ist Teil der Waffenruhe-Vereinbarung. Wie die Zeit unter Berufung auf die Kinder-dpa berichtet, ist geplant, täglich 600 Lastwagen mit Hilfsgütern nach Gaza zu schicken. Die Verteilung der Güter gestaltet sich jedoch schwierig. Neben zerstörten Straßen, die den Transport behindern, müssen die Hilfsgüter auch vor Plünderungen geschützt und auf Waffen untersucht werden. Das Auswärtige Amt betonte in einer Meldung, dass die humanitäre Lage im Gazastreifen weiterhin katastrophal sei und monatelang viel zu wenig Hilfsgüter die Grenze passieren konnten. Die deutsche Regierung hat ihre humanitäre Hilfe für die Palästinensischen Gebiete seit Oktober 2023 um mehr als 300 Millionen Euro aufgestockt. Der Fokus liegt dabei auf medizinischer Versorgung und Nahrungsmittelhilfe, wie beispielsweise der Verteilung von Lebensmittelkörben und Nahrungsergänzungsmitteln. Auch die psychosoziale Unterstützung von Familien wird gefördert. Mit deutscher Unterstützung stellen UNICEF und das WFP Nahrungsergänzungsmittel für Säuglinge und Kleinkinder bereit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter, Care International und Oxfam verbessern die Gesundheitsversorgung vor Ort, unter anderem durch mobile Kliniken. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) unterstützt die Abfallbeseitigung, um dem Ausbruch von Krankheiten vorzubeugen.

Trotz der Hilfslieferungen gibt es auch kritische Stimmen. Wie die Tagesschau berichtet, fordern einige Israelis ein Ende der Lieferungen, da diese angeblich bei der Hamas landen würden. Es gibt Berichte und Videoaufnahmen von bewaffneten Männern auf LKWs mit Hilfsgütern. Auch die UN räumt Probleme bei der Verteilung ein, sieht die Ursache jedoch primär in den Kampfhandlungen und der Zerstörung von UN-Einrichtungen.

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