Der erfahrene Verwaltungsexperte Jörg Krauss wird zum 1. Februar 2025 neuer Staatsminister und Chef der Staatskanzlei in Baden-Württemberg. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, tritt der 67-Jährige damit die Nachfolge von Florian Stegmann an, der aus persönlichen Gründen aus dem Amt ausscheidet.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigte sich erfreut über die Personalie: "Jörg Krauss genießt mein volles Vertrauen. Ich sehe das Staatsministerium bei ihm in besten Händen und bin ihm sehr dankbar, dass er so schnell zur Verfügung steht", betonte der Regierungschef laut einer Mitteilung des Staatsministeriums.
Krauss bringt jahrzehntelange Erfahrung in der Landesverwaltung mit. Wie die Badische Zeitung berichtet, begann seine Karriere 1976 als Polizeiwachtmeister bei der Bereitschaftspolizei. Nach verschiedenen Stationen im Polizeibereich und Innenministerium war er bereits als Referatsleiter im Staatsministerium tätig. Zuletzt leitete Krauss die Stabsstelle für moderne Führungs- und Wertekultur im Innenministerium.
Bemerkenswert ist, dass Krauss für den Posten aus dem Ruhestand zurückkehrt. Wie der Südkurier meldet, war der Grünen-Politiker erst Ende März 2023 als Ministerialdirektor und Amtschef des Finanzministeriums in den Ruhestand getreten. Nun übernimmt er eine der wichtigsten Positionen in der Landesregierung.
Als Chef der Staatskanzlei gilt Krauss künftig als rechte Hand des Ministerpräsidenten. Er wird die Regierungsgeschäfte koordinieren und das Staatsministerium leiten. Diese Aufgabe übernimmt er in Kretschmanns letztem Amtsjahr als Regierungschef.
Die Personalie muss noch vom Kabinett bestätigt werden, gilt aber als sicher. Mit der Ernennung von Krauss setzt Kretschmann auf einen Mann mit langjähriger Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Landesverwaltung.
Laut Informationen der Schwäbischen Zeitung durchlief Krauss eine beeindruckende Karriere: Nach seinem Einstieg bei der Polizei war er unter anderem im Landeskriminalamt tätig. Er absolvierte Studiengänge an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen sowie an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster. Von 2006 bis 2011 war Krauss stellvertretender Präsident des Landeskriminalamts, danach leitete er die Polizeidirektion Tübingen.
2013 wechselte er ins Staatsministerium, wo er das Referat für Innenpolitik, Justiz und Recht leitete. Nach einer kurzen Station als Regierungsvizepräsident in Stuttgart wurde Krauss 2016 Amtschef im Finanzministerium - ein Posten, den er bis zu seinem vorübergehenden Ruhestand 2023 innehatte.
Mit der Ernennung zum Staatsminister und Chef der Staatskanzlei erreicht die Karriere des Verwaltungsexperten nun ihren vorläufigen Höhepunkt. Krauss gilt als versierter Kenner der Landespolitik und bringt umfassende Erfahrungen aus verschiedenen Ressorts mit.
Quellen:
