8.12.2024
Kriegsrechtsverhängung in Südkorea: Ex-Minister Verhaftet, Präsident unter Druck

Politische Turbulenzen in Südkorea: Verhaftung des ehemaligen Verteidigungsministers

Südkorea befindet sich in einer schweren politischen Krise. Der ehemalige Verteidigungsminister Kim Yong Hyun wurde verhaftet, wie die Nachrichtenagentur Yonhap meldet. Dem 65-Jährigen wird Hochverrat vorgeworfen. Kim, der am Mittwoch zurücktrat und tags darauf ersetzt wurde, war ein vehementer Unterstützer der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts durch Präsident Yoon Suk Yeol. Verschiedene Medien, darunter die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/08/suedkorea-ex-verteidigungsminister-verhaftet), berichten, dass Kim sogar der Urheber dieser umstrittenen Entscheidung gewesen sein soll.

Präsident Yoons Verhängung des Kriegsrechts am späten Dienstagabend (Ortszeit) führte zu heftigen Protesten und wurde bereits wenige Stunden später wieder aufgehoben. Die Saarbrücker Zeitung (https://www.saarbruecker-zeitung.de/nachrichten/politik/ausland/suedkorea-ex-verteidigungsminister-verhaftet_aid-121883049) betont, dass dies der erste derartige Schritt eines südkoreanischen Staatsoberhauptes seit der Demokratisierung Ende der 1980er Jahre war.

Die Opposition reichte daraufhin einen Antrag zur Amtsenthebung von Präsident Yoon ein, der jedoch am Samstagabend im Parlament scheiterte. Kurz vor der Abstimmung verließen Abgeordnete der Regierungspartei den Saal, um die Abstimmung zu boykottieren. Letztendlich stimmten nur 195 der 300 Parlamentarier ab, womit das benötigte Quorum um fünf Stimmen verfehlt wurde. Wie der Stern (https://www.stern.de/politik/ausland/krise-um-praesidenten--suedkorea--ex-verteidigungsminister-verhaftet-35292222.html) berichtet, demonstrierten am Samstagabend schätzungsweise 100.000 Menschen vor dem Parlamentsgebäude und forderten den Rücktritt des Präsidenten. Die Opposition wirft Yoon einen Verfassungsbruch vor.

Obwohl Präsident Yoon vorerst im Amt bleibt, steht er unter enormem öffentlichen Druck. Die weitere Entwicklung der politischen Lage in Südkorea bleibt abzuwarten.

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