19.10.2024
Kürzungen im Naturschutz gefährden die Biodiversität in Thüringen

Artenvielfalt: Nabu: Land darf bei Naturschutz nicht kürzen

Der Naturschutzbund (Nabu) äußert Besorgnis über mögliche Kürzungen im Bereich des Natur- und Artenschutzes in Thüringen. Nach der Landtagswahl, die Anfang September stattfand, könnte die neue Regierung, die voraussichtlich aus einer Koalition von CDU, BSW und SPD bestehen wird, die finanziellen Mittel für wichtige Naturschutzprojekte reduzieren. Der Nabu fordert, dass jährlich mindestens zehn Millionen Euro aus der Landeskasse für das bestehende Förderprogramm zur Entwicklung von Natur und Landschaft bereitgestellt werden.

Martin Schmidt, der Landesvorsitzende des Nabu, betont, dass das Landesprogramm Naturschutz und Landschaftspflege, welches als unbürokratisch gilt, erhalten oder sogar ausgebaut werden müsse. Hierbei seien mindestens fünf Millionen Euro pro Jahr erforderlich. Diese Gelder sind entscheidend, um den Herausforderungen der Klimakrise und des Artensterbens entgegenzuwirken.

Um die Biodiversität zu fördern, schlägt der Nabu verschiedene Aktionsprogramme vor. Dazu gehören die Wiederbelebung von Auen und Flüssen sowie das Pflanzen von Baumreihen, Hecken und blütenreichen Wegrändern. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die fachliche Beratung von Eigentümern und Nutzern von Flächen sowie Kommunen, um die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen zu unterstützen.

Der Nabu hat in Thüringen mehr als 19.000 Mitglieder und ist damit der größte Umwelt- und Naturschutzverband des Bundeslandes. Die Organisation ist in 18 Kreis- und Regionalverbänden sowie 30 Ortsgruppen aktiv. Jörg-Andreas Krüger, der Präsident des Nabu-Bundesverbandes, hebt hervor, dass die Erderhitzung und das Artensterben reale Probleme sind, die nicht ignoriert oder verharmlost werden dürfen. Er warnt davor, dass ein „Weiter so“ ohne Veränderungen in der Lebensweise fatale Folgen für die Menschheit haben könnte.

Die Sorgen des Nabu sind nicht unbegründet. In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien gezeigt, dass die Artenvielfalt weltweit drastisch abnimmt. In Deutschland sind viele Pflanzen- und Tierarten akut gefährdet. Der Verlust von Lebensräumen, die intensive Landwirtschaft und der Klimawandel sind einige der Hauptursachen für diesen Rückgang. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Politik die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellt, um den Naturschutz zu stärken und die Biodiversität zu erhalten.

Die neue Thüringer Regierung steht vor der Herausforderung, nicht nur die finanziellen Mittel für den Naturschutz zu sichern, sondern auch effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Artenvielfalt zu fördern. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen politischen Akteuren, den Naturschutzverbänden und der Zivilgesellschaft. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann es gelingen, die natürlichen Lebensräume zu schützen und die Biodiversität für zukünftige Generationen zu bewahren.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie die neue Regierung mit den Herausforderungen des Naturschutzes umgeht und ob sie bereit ist, die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen, um die Artenvielfalt in Thüringen zu sichern.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Thüringen entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf den Naturschutz haben wird. Der Nabu und andere Umweltverbände werden weiterhin Druck auf die Politik ausüben, um sicherzustellen, dass der Naturschutz nicht auf der Strecke bleibt.

Die Bedeutung des Naturschutzes kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er ist nicht nur für den Erhalt der Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung, sondern auch für die Gesundheit der Ökosysteme, von denen wir alle abhängen. Daher ist es unerlässlich, dass die Politik die notwendigen Schritte unternimmt, um den Naturschutz zu fördern und die Artenvielfalt zu erhalten.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-09/07/nabu-land-darf-bei-naturschutz-nicht-kuerzen
  • https://www.sueddeutsche.de/wissen/artenvielfalt-nabu-land-darf-bei-naturschutz-nicht-kuerzen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240907-930-225934
  • https://blogs.nabu.de/naturschaetze-retten/hh24/Presse
  • https://berlin.nabu.de/news/2024/34966.html
  • https://niedersachsen.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/umweltpolitik/34109.html
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