Klimawandel, Kriege und begrenzte finanzielle Mittel gefährden den Erhalt unseres kulturellen Erbes. Eine zweitägige Fachtagung in Kassel, veranstaltet vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, widmete sich dieser Problematik unter dem Titel „Die Zukunft des kulturellen Erbes - Welche strategisch-politischen Konzepte braucht es?“. Wie die Zeit online berichtet, präsentierten Hessens Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels (SPD) und die Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Ulrike Lorenz, die Ergebnisse. Auch Stern online berichtete über das Treffen.
Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, wie Kulturgüter angesichts knapper Kassen, des Klimawandels und kriegerischer Konflikte bewahrt werden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Auswahl der zu schützenden Objekte und die Definition der entsprechenden Kriterien. Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutierten diese Fragen, so Stern online.
Die Auswirkungen des Klimawandels verdeutlichen die Notwendigkeit, zukunftsfähige Strategien für den Kulturerhalt zu entwickeln. Extremwetterereignisse wie Hochwasser, Hitzeperioden, Dürren und Stürme bedrohen die Substanz historischer Gebäude und Anlagen. Die Universität Bamberg unterstreicht in ihrem Projekt „Denkmalpflege und Klimawandel. Denkmallabor zu Zukunftsfragen des Kulturerbeerhalts“ (Link zum Projekt) die Bedeutung interdisziplinärer Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen und erforscht die Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Denkmaltypen sowie entsprechende Anpassungsmaßnahmen.
Neben der Schadensvorbeugung spielt die nachhaltige Nutzung von Denkmalen eine wichtige Rolle. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (Link zur Webseite) betonen die Wichtigkeit des Erhalts der historischen Bausubstanz, um die Authentizität der Monumente zu sichern. Gleichzeitig müssen die Gebäude den heutigen Anforderungen angepasst werden, ohne ihren historischen Charakter einzubüßen.
Der LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) (Link zur Webseite) verdeutlicht, dass Denkmalschutz gleichzeitig Klimaschutz bedeutet. Die Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit und die Verwendung nachhaltiger Baumaterialien tragen zur Reduzierung von Treibhausgasen bei. Die Weiternutzung und Umnutzung von Denkmalen leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Die Kasseler Fachtagung hat gezeigt, dass der Schutz des kulturellen Erbes eine strategische und politische Neuausrichtung benötigt. Die Herausforderungen des Klimawandels, die begrenzten finanziellen Mittel und die Verpflichtung, das kulturelle Erbe für zukünftige Generationen zu erhalten, erfordern innovative Lösungen und eine enge Kooperation zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis.
Quellen: