Die Vendée Globe, die härteste Segelregatta der Welt, stellt die Teilnehmer immer wieder vor neue Herausforderungen. Auch Boris Herrmann, der deutsche Segler, der mit seiner "Malizia - Seaexplorer" an den Start ging, kämpft mit den Widrigkeiten des Meeres. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, befindet sich Herrmann derzeit in einer Phase der Ratlosigkeit.
Nach einem vielversprechenden Start, der ihn zwischenzeitlich sogar auf den dritten Platz führte, ist Herrmann im Klassement zurückgefallen. Schuld daran sind die unbeständigen Windverhältnisse, insbesondere in der Nähe der Kanarischen Inseln. "Ich habe wenig geschlafen und viel versucht. Aber es hat leider nicht viel geholfen", zitiert die FAZ den Segler aus einem Video-Update. Herrmann beschreibt die Situation als "tricky" und sucht nach der optimalen Strategie, um wieder Boden gutzumachen. Der NDR berichtet ebenfalls über die schwierigen Bedingungen der ersten Rennwoche und zitiert Herrmann mit den Worten: "Jetzt liegen erst einmal ein paar Tage mit leichten Winden vor uns. Das habe ich so noch nie gesehen."
Während Herrmann mit der Flaute kämpft, hat der französische Routinier Jean Le Cam die Führung übernommen. Der 65-Jährige, der bereits zum sechsten Mal an der Vendée Globe teilnimmt, wählte einen östlicheren Kurs als die meisten Konkurrenten. Ob sich diese Strategie auszahlt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Wie Yacht.de berichtet, musste Herrmann bereits früh im Rennen eine Reparatur am Autopiloten vornehmen. "Der Hydraulikzylinder war gebrochen", so sein Co-Skipper Will Harris. Trotz dieses Rückschlags zeigte sich Herrmann kämpferisch und arbeitete sich wieder ins Mittelfeld vor.
Die Herausforderungen der Vendée Globe sind nicht nur physischer, sondern auch mentaler Natur. Die Einsamkeit auf See, der Schlafmangel und die ständige Anspannung zehren an den Kräften der Segler. Herrmann spricht von "vielen Emotionen" und der Schwierigkeit, in den Schlaf zu finden. Auch andere Teilnehmer berichten von ähnlichen Erfahrungen. Der NDR berichtet in seinem News-Blog über weitere Zwischenfälle im Rennen, darunter den Ausfall von Maxime Sorel aufgrund einer Knöchelverletzung und Probleme bei Louis Burton, der Risse im Deck seiner Yacht entdeckte.
Die Vendée Globe ist ein Rennen der Extreme, das die Segler an ihre Grenzen bringt. Boris Herrmann kämpft weiter und hofft, mit der richtigen Taktik und einer Portion Glück, wieder Anschluss an die Spitzengruppe zu finden. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob er seine ambitionierten Ziele erreichen kann.
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